Gedenktafel für Gerhard August Fischer
Im Jahr 1926 ließ der Bergische Architektenverein aus Anlass seines 20jährigen Bestehens am Haus an der Ecke Gewerbeschulstraße und Louisenstraße (heute: An der Bergbahn) eine Ehrentafel für den Architekten Gerhard August Fischer anbringen. Entworfen wurde sie von seinem Sohn Richard Fischer, der sie auch mit Hilfe eines Kollegen der Gewerbeschule in Bronze goss. Auf erhabener Schrift standen da, so vermutet Ruth Meyer-Kahrweg, etwa folgende Worte:
“Der Bergische Architekten-
verein
seinem Ehrenmitglied,
dem Erbauer von Schloss BurgGerhard August Fischer”
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus zerstört und die Ehrentafel an der Ruine später entfernt.

Der Geehrte wurde am 29. November 1833 in einem Dorf in der Nähe des heutigen Dortmunder Stadtteils Aplerbeck geboren. Der Sohn eines Bergmanns erlernte zunächst das Maurerhandwerk und übte sich nebenbei im Zeichnen. Nach Abschluss seiner Lehre besuchte er für ein Jahr die Gewerbeschule in Hagen und kam 1854 zum Büro des Barmer Stadtbaumeisters Bürkner. Kurze Zeit später verließ dieser Barmen, Fischer wechselte daraufhin zum Baumeister Heyden nach Unterbarmen und entdeckte seine Liebe zur Gotik. 1857 begann er im Frühjahr eine sieben Monate dauernde Reise durch Nord- und Ostdeutschland und besuchte Hannover, Bremen, Hamburg, Lübeck, Mecklenburg, Pommern, Danzig und Königsberg. Von dort kam er über Polen, Schlesien und Sachsen nach Kassel, wo er ein halbes Jahr im Atelier des angesehenen Architketen Ungewitter arbeitete. Anschließend machte er sich selbstständig und baute als Architekt vor allem Kirchen. 1860 kehrte er nach Barmen zurück, um den Erweiterungsbau der Kirche St. Antonius nach den Plänen von Vincenz Statz zu leiten. Von da an blieb er den Rest seines Lebens im Wuppertal und baute und erweiterte Kirchen, Pfarrhäuser und Krankenanstalten, so schuf er unter anderem die Kirchen in Düssel (1888/1889) und Mintard (1890). Sein bekanntestes Projekt war aber der Wiederaufbau von Schloss Burg, den er versuchte möglichst authentisch zu gestalten, um ein Leben auf der mittelalterlichen Burg vermitteln zu können.
Figuren von Mars und Venus am Planetarium

Das Barmer Planetarium in den Barmer Anlagen wurde am 18.Mai 1926 eröffnet und setzte als erstes seiner Art einen neuartigen optischen Projektionsapparat der Firma Carl Zeiss ein, dessen Prototyp später im Deutschen Museum in München stand. Im Herbst 1924 hatten sich Oberbürgermeister Dr. Hartmann und der Beigeordnete Prof. Dr. Greßler diesen Prototyp im Planetarium auf dem Gelände der Zeiss-Werke angesehen und empfahlen der Stadtverodneten-Versammlung daraufhin die Anschaffung eines Planetariums. Der Bau und die Einrichtung schlugen mit 350.000 RM zu Buche und wurde trotz der wirtschaftliche schwierigen Lage nach der galoppierenden Inflation von 1923 durchgeführt. Nachdem nach einiger Diskussion auch ein Standort gegenüber der Stadthalle in den Barmer Anlagen gefunden wurde, konnte der Bau beginnen. Es fasste mit seiner 1000 km² großen Kuppel 600 Besucher und wurde nur vom Düsseldorfer Planetarium übertroffen.1

Aufgrund der Hanglange musste der Eingang über mehrere Treppen erschlossen werden, an deren Ende zwei Statuen des in Elberfeld geborenen und in Berlin lebenden Bildhauers Paul Wynand ihren Platz fanden. Die überlebensgroßen Figuren aus Muschelkalk stellten Mars und Venus dar.2

Beim Luftangriff auf Barmen in der Nacht auf den 30.Mai 1943 wurde das Gebäude schwer beschädigt und 1955 wurde die Ruine abgebrochen. Mit dem Planetarium wurden auch die Figuren zerstört.3
Position der Kunstwerke auf der Karte
Denkmal zur Erinnerung an die Befreiungskriege
Peter de Weerth (1767–1855) — Mitglied des Elberfelder Stadtrats und der in Wuppertal bekannten Familie de Weerth, Stifter des Deweerthschen Gartens — entschloss sich im Jahr 1815, nach dem Ende der Napoleonischen Kriege und dem Beginn der Restauration, den “großen Weltveränderungen […] ein Denkmahl [sic!] zu setzen.” Dazu erhielt er am 1.März 1815 vom Düsseldorfer Baumeister Peter Cremer den Entwurf des Denkmals und ließ ihn dann durch den Bildhauer Gerhard Holtkott ausführen. “In den ersten Tagen des Monaths [sic!] September 1815” wurde das Denkmal im privaten Garten der Familie an der Luisenstraße errichtet.1[1]

Das Denkmal bestand aus einem Block aus Ziegelsteinen, in deren erster Reihe laut Peter de Weerth mittig eine Glasflasche mit Dokumenten zur Erklärung des Denkmals und Dokumente des
Zeitgeschehens eingemauert wurde. An der Außenseite befanden sich je vier Steinplatten, die oben mit vier kupfernen Ankern verbunden waren. Auf ihnen befanden sich Embleme und Inschriften.1926 kam das Denkmal in den Besitz der Stadt Elberfeld (zusammen mit dem Deweerthschen Garten). 1948 entschloss man sich es zu entfernen, da es der Verbreiterung der
Luisenstraße im Weg stand. Dabei fand die ausführende Firma Hugo Wesselmann die angebliche Glasflasche nicht, dafür aber eine Münze, Medaillen und eine Platte mit der Inschrift:
“Dieses Denkmal wurde
gesetzt im August 1815
von Peter de Weerth“2[2]

Peter de Werth beschrieb die Embleme und Inschriften in seinen privaten Aufzeichnungen folgendermaßen:
“1
den Jahrestag der
Leipziger Völkerschlacht
ein strahlendes, allsehendes Auge
1815
18.October
Gott
Vaterland
Freyheit2
zum Andenken
der Gefallenen
ein Eichenkranz
Den Helden
des Vaterlands3
Tag und Jahr
des Pariser
Friedens als
Endpunkt der
Völkerschlacht
————
Ein strahlender
Stern
1814
Dank dem
Ewigen4
Ende des Kongresses und
Weltfriedens
dessen Tag und
Jahr noch unbestimmt
Ein Anker mit
Öhlzweig
1815
Kraft
und
Dauer“3
Siehe auch: Gedenkstein für Peter de Weerth
Position des Denkmals auf der Karte
Zwei Säulen des alten Barmer Rathauses

1797 ließ sich Friedrich Bredt am Werth in Barmen ein Privathaus im italienischen Stil errichten. 1825 erwarb die Stadt Barmen das Haus von dessen Schwiegersohn, dem Freiherrn von Carnap, und richtete dort ihr Rathaus ein. 1908 schließlich legte man in Anwesenheit des Kronprinzenpaares den Grundstein zum Bau des heutigen Rathauses in Barmen, auf dessen Vorplatz das Haus Bredts einst stand. Während der Bauzeit von 1913–1921 wurde die Villa Bredts Stück für Stück entfernt, zuletzt blieben noch die vier Säulen des Eingangs übrig, von denen zwei 1926 auf Anregung des Stadtbaurats Heinrich Köhler an der Wettiner Straße und an der Melanchthonstraße aufgestellt wurden.“Die zierlichen Sandstein Säulen, deren Schäfte in den beiden oberen Dritteln kanneliert sind [Auskehlung eines Objektes mit senkrechten, konkaven Furchen, Anm.] und gleich einer ionischen Säule in Voluten [frz. (abgeleitetet) Ausdruck für eine Schneckenform, Anm.] enden, trugen […] den Altan [offene, auf Stützen oder Mauern ruhende Plattform in einem Obergeschoss eines Gebäudes, Anm.] des alten Barmer Rathauses”, erklärt Ruth Meyer-Kahrweg in ihrem Standardwerk Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal.1

Ergänzung vom 25.10.2011:

Position der Säule auf den Südhöhen
Position der Säule am Nordpark
Johannes-Langermann-Denkmal
Am Höhenweg in den Barmer Anlagen weihte der Provinzialverband Rheinland des Deutschen Lehrerverbands am 9.April 1926 das von Prof. Peter Klotzbach gestaltete Denkmal für den verstorbenen Kollegen Johannes Langermann ein. Jener Langermann, geboren am 24.Oktober 1848 in Broock, vollendete 1878 das Lehrer-Seminar und arbeitete von 1880 bis 1906 in Barmen. Der engagierte Lehrer wurde zum Schulreformer und träumte von einer Schule, in der die Schüler frei die eigene Persönlichkeit entwickeln könnten, ohne dass Staat oder Kirche in die Erziehung eingriffen. Er sah es als Aufgabe des Lehrers an, die Talente eines Kindes zu fördern und zu entwickeln. Seine Ideen brachten ihm zahlreiche Anhänger auch im fernen Ausland ein, so sandte ihm der japanische Kultusminister, der in Deutschland studiert hatte, um 1900 ein wertvolles Schwert. Sein Erziehungsprinzip formulierte Langermann in knappen Thesen:
“Nicht Stoffanhäufung — sondern Kraftentwicklung
nicht Wissen — sondern Können
nicht Zwang — sondern freies, freudiges Wollen
nicht Konkurrenz — sondern Ergänzung
nicht Isolierung — sondern organische Eingliederung
nicht Lernen zu Prüfungszwecken — sondern Erleben zum Zweck des Lebens.“1
Langermann bekam nach 1906 die Möglichkeit seine Ideen in Darmstadt (Stein-Fichte-Schule) und Oberstdorf (Stillach-Schule) zu verwirklichen. Er starb am 28.Juli 1923 und wurde in Lüdenscheid beigesetzt, wo ihm der Westfälische Lehrerverein zu seinem 100.Geburtstag 1948 auf Bergfriedhof ein Grabmal errichtete.

Das Denkmal besteht aus einem Steinwürfel auf einem kleinen, runden Platz. Über der Inschrifttafel befand sich bis zum Zweiten Weltkrieg ein Bronzebildnis Langermanns von Wilhelm Koopmann. Am 1.April 1951 konnte das Denkmal erneut eingeweiht werden, nachdem die Kriegsschäden beseitigt worden waren. Im Herbst 1985 erneuerte der Barmer Verschönerungsverein die verwitterte Inschrifttafel und änderte diese dabei leicht ab.

Die alte Inschrift lautete:
“Joh.Langermann
Volksgesundung
durch Erziehung
Liebe zur Jugend
Liebe zu allen
Kindern unseres Volkes
Stein — Pestalozzi — Fichte”
“Johannes
Langermann
1848–1923
Volksgesundung
durch Erziehung
Liebe zur Jugend
Liebe zu allen
Kindern des Volkes
Stein — Pestalozzi — Fichte“2
Friedrich-Ebert-Denkmal auf der Hardt
Friedrich Ebert — Sattler, SPD-Vorsitzender und erster Reichspräsident der Weimarer Republik — starb am 28.Februar 1925 in Berlin. Ein Jahr danach, am Volkstrauertag des Jahres 1926, wurde auf der Hardt in der Nähe der damaligen Gärtnerei und der heutigen Gewächshäuser ein Denkmal zu seinen Ehren errichtet. Die ursprüngliche Inschrift lautete:
“Dem ersten Präsidenten
der Deutschen Republik
Friedrich Ebert
Des Volkes Wohl
Meiner Arbeit Ziel
28.Februar 1925”

Das Denkmal besteht aus einem Granitfindling aus dem Fichtelgebirge, 100 Zentner schwer und 3,05 Meter hoch und einem Bronzerelief von 50cm Durchmesser, das der Elberfelder Bildhauer Wilhelm Koopmann anfertigte. 1933 wurde es zerstört und am 10.August 1946 weihte man ein neues Relief, diesmal von Eduard Donnerschell gefertigt, ein. Seitdem lautet die Inschrift bis heute:
“Reichspräsident
Friedrich Ebert”
Noch zweimal wurde das Relief gestohlen, Ende Mai 1987 und am 16.November 1987, beide Male konnte das Relief ersetzt werden, da das Original-Gipsmodell noch existierte.

Friedrich Ebert selbst war das Tal der Wupper nicht unbekannt, im Gegenteil. 1891 übte er hier seinen Beruf aus und war Schriftführer des Sattlerverbandes. 1912 wurde er als sozialdemokratischer Abgeordneter der Wahlkreise Barmen und Elberfeld in den Berliner Reichstag entsandt. Aus einer seiner Wahlreden im Elberfelder Thalia-Theater zitiert ihn Ruth Meyer-Kahrweg mit den Worten:1
“Lang genug ist das Volk Amboß gewesen, es wird Zeit, daß es Hammer wird,
daß es selbst seine Geschicke in die Hand nimmt”.
Ehrentafel für die Gefallenen der lutherischen Gemeinde Wichlinghausen
Am 28.Februar 1926 wurde an der Friedhofskapelle des lutherischen Friedhofs in Wichlinghausen eine Gedenktafel für die Gefallenen der Kirchengemeinde eingeweiht. Hergestellt wurde sie von Prof. Peter Klotzbach und finanziert wurde sie durch Spenden der Gemeinde. Die Sammlung begann bereits im Jahr 1922 und neben Spenden wurde auch mit Konzerten, z.B. des Wichlinghauser Gesangvereins, um finanzielle Mittel geworben. Im Giebel zeigt sie das Eiserne Kreuz und Eichenlaub, an den Seiten wird die Tafel von Pflanzen umrankten Schwertern flankiert. In der Inschrift heißt es unter einem mit Laub bekränzten Stahlhelm:
“Ihren im Weltkriege
1914–1918
gefallenen Söhnen
zum Gedächntis
die dankbare Gemeinde
Wichlinghausen”
700–800 Gefallene hatte die Gemeinde im Osten des Wuppertals zu betrauern, deren Namen zusammen mit Geburts‑, Todestag und Sterbeort in einem Gedächtnisbuch verzeichnet wurden.1
Position des Denkmals auf der Karte
Kriegerdenkmal auf dem lutherischen Friedhof in Ronsdorf
Das früheste Denkmal zu Ehren der Gefallenen wurde in Ronsdorf auf dem lutherischen Friedhof errichtet. Das aus einem Findling mit Ehrentafel und einem kleinen Gräberfeld bestehende Denkmal wurde am 12. Dezember 1926 eingeweiht. Pfarrer Schoen zeichnete für die Gedenkrede verantwortlich, der lutherische Kirchenchor und der Mühler Posaunenchor sorgten für die musikalische Begleitung. Der Beigeordnete O.J. Benninghoven legte als Vertreter von Stadt und Bürgerschaft einen Kranz nieder.


Die Tafel auf dem Findling aus Grauwacke, der aus einem Beyenburger Steinbruch stammt, verzeichnet folgende Inschrift:
Unseren
Gefallenen Brüdern
in Dankbarkeit
1914–1918
Die
lutherische
Kirchengemeinde
2.Sam 1 v.27
“Wie sind die Helden gefallen und die Streitbaren umgekommen!”



Viele der insgesamt 36 Gefallenen sind erst nach dem Krieg gestorben, andere sind schon sehr früh gestorben, im September 1914. Fast alle Soldaten sind in Deutschland gestorben, vermutlich in Lazaretten, wie Köln, Crefeld oder Ratingen.1
Ergänzung vom 14. März 2012:
Position des Denkmals auf der Karte
Kriegerdenkmal auf dem Elberfelder Ehrenfriedhof
Der Elberfelder Ehrenfriedhof wurde schon im November 1914 eingerichtet und war für 150 Grabstellen vorgesehen. Bereits im Dezember 1914 fand der erste Gefallene hier seine letzte Ruhestätte. In den folgenden Jahren musste der Friedhof jedes Jahr erweitert werden.

Der Friedhof liegt am Hang des Kiesbergs, unweit des Königshöher Wegs, hinter einem Obelisken, der 1913 zur Erinnerung an die Befreiungskriege gegen Napoleon 1813 aufgestellt wurde. Von dem Obelisken konnten man früher wahrscheinlich wunderbar über die Stadt gucken. Heute verhindern viele Bäume allerdings einen ungetrübten Blick ins Tal. Einige historische Aufnahmen zeigen die Entwicklung des Friedhofs, dessen Grabstellen anfangs noch mit Holzschildern gekennzeichnet waren.





Auf dem Ehrenfriedhof liegen heute 546 gefallene Soldaten, davon sind 416 geborene Elberfelder und 13 Ausländer. Die Friedhofsbestimmungen sahen vor, dass folgende Gefallene dort bestattet werden konnten: im Felde gefallene Elberfelder, in Elberfelder Lazaretten Verstorbene, Kriegsinvaliden und Gefallene der Feindstaaten. Alle Franzosen und Engländer, die dort einmal bestattet waren, wurden nach dem Krieg wieder in ihre Heimat überführt.






Die Grabsteine sind Eisernen Kreuzen nachempfunden und sehr schlicht gestaltet, im Vergleich zu denen auf dem Ehrenfriedhof Barmen. Genannt werden Name, Dienstgrad und Lebensdaten.








“Im Weltkrieg 1914/1918 gaben ihr Leben für das Vaterland die Söhne der Stadt Elberfeld”
Update 3. Januar 2018:
Anfang November 2017 wurden sechs Gedenktafeln von Metalldieben gestohlen und die restlichen daraufhin eingelagert.2
Position des Denkmals auf der Karte