Vor der Kapelle am ehemaligen Krankenhaus St. Anna an der Vogelsangstr. weist ein 1,60 Meter hohes Kreuz auf das Gotteshaus der russisch-orthodoxen Gemeinde hin. Gemeindemitglied Oganes Sarkisjan holte es im September 2012 persönlich mit dem Auto aus Armenien, eine einfache Wegstrecke von über 4500 km. Nun ist es das Wahrzeichen der 150 Personen starken Gemeinde.1
Am 8. September 2012 feierte die Cronenberger Firma Stahlwille mit einem großen Mitarbeiterfest das Finale des Jubiläumsjahres, mit dem man an die Firmengründung im Jahr 1862 erinnerte. Gegründet als Gesenkschmiede ist das Unternehmen heute ein international agierender Hersteller von hochwertigen Schraubwerkzeugen und der Drehmomenttechnik. Am Eingang zum Verwaltungsbau steht seit dem Fest der “Wille-Man”, entstanden in Zusammenarbeit mit der Eventschmiede Solingen, der aus zahlreichen Metallteilen der Schraubwerkzeugfertigung besteht. 1An seinem Fundament erklärt eine kleine Plakette:
“150 Jahre 1862
Menschen Schmieden Zukunft
“Wille-Man”
Zeitkapsel der Belegschaft mit Wünschen für die Zukunft
Entstanden in Zusammenarbeit mit der
Eventschmiede Solingen”
Am 8.Mai 2012, 67 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde im Rathaus Barmen eine Gedenktafel für die Trümmerfrauen Wuppertals eingeweiht, die der “Förderverein Trümmerfrauen e.V.” gestiftet hatte. Sie erinnert an jene Frauen, die teils freiwillig, teils von den Besatzungsmächten verpflichtet, nach dem Krieg dabei halfen, ca. fünf Millionen Tonnen Schutt aus den Ruinen der Stadt wegzuräumen. Die meisten von ihnen, wie Helga Stefes, die noch 2011 einem Fernsehteam des WDR (Beitrag ist online verfügbar) von ihrer Arbeit erzählen konnte, erlebten diese späte öffentliche Ehrung nicht mehr mit.1Anwesend waren ca. 90 Freunde, Förderer und Mitglieder des Vereins, Vertreter aus den Fraktionen und Bürgermeisterin Ursula Schulz, als die Vorsitzende und Initiatorin des Fördervereins, Ingeborg Galbrecht, zusammen mit Oberbürgermeister Peter Jung die Tafel enthüllte.2 Sie hängt im Foyer des Rathauses am Zugang zum Lichthof und damit, wie vom Förderverein erbeten, gegenüber der Gedenktafel für die Opfer des Zweiten Weltkriegs.
“Wir hoffen, dass viele Menschen die Tafel lesen und sich erinnern. Nur durch eine starke Solidarität sind Krisen jeglicher Art gemeinsam zu bewältigen. Dafür stehen die Trümmerfrauen gestern und heute gleichermaßen.“3Ingeborg Galbrecht
Die Gedenktafel zur Erinnerung an die Wuppertaler Trümmerfrauen.
Die Gedenktafel wurde von Steinmetzmeister Jörg Herhausen aus Granit geschaffen und enthält folgende Inschrift:
“In Erinnerung an die
Trümmerfrauen,
die mit ihrem Einsatz
halfen, nach 1945
unsere zerstörte Stadt
wieder aufzubauen.”
Die Idee zu dieser Ehrung kam der Initiatorin Ingeborg Galbrecht bei einer Stadtführung mit dem Sozialverband VdK im Jahr 2008 in Hamm, wo sie auf ein Denkmal für die Trümmerfrauen der Stadt aufmerksam wurde. Sie begann zu recherchieren. Die Trümmerfrauen in Wuppertal sind nicht so bekannt wie die anderer Städte, z.B. Berlin, aber auch in Wuppertal leisteten sie harte Arbeit bei schrecklichen Lebensbedingungen in der zur Hälfte zerstörten Stadt. Sie rissen die Ruinen der Bombennächte mit einfachem Gerät ab, führten die Baustoffe der Wiederverwertung zu, befreiten zum Beispiel Ziegelsteine von Mörtel, und sorgten so dafür, dass aus den Ruinen neuer Wohnraum geschaffen werden konnte.
2009 gründete Ingeborg Galbrecht dann den Förderverein Trümmerfrauen und überzeugte Freunde und Verwandte von ihrem Anliegen, am Ende waren es 40 Mitglieder, die mit einer Präsentation durch die Vereine, Institutionen und Firmen zogen und um Spenden warben. Die Stadtsparkasse, die Barmenia Versicherung und die Jackstädt-Stiftung und andere zeigten sich bereit, das Vorhaben zu unterstützen.4
Am links im Bild zu sehenden Pfeiler hing die Gedenktafel von November 2011 bis Mai 2012.
Ende Januar 2012 entdeckte ich am mittleren Pfeiler der Schwebebahnstation Vohwinkel eine kleine metallene Gedenktafel, die an die Vohwinkler Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Erste Recherchen zum Hintergrund verliefen erfolglos. Die WSW wussten selbst nichts von der Gedenktafel, auch die Bezirksvertretung Vohwinkel war nicht informiert.1 Am 23.Mai 2012 entschied die Geschäftsführung der WSW die Gedenktafel zu entfernen, da sie ohne jede Kontaktaufnahme installiert worden war.2 Die einzige Spur, die von einer Gedenktafel in Vohwinkel berichtet, findet sich in einer Terminankündigung zu einer Demonstration am 9.November 2011 auf der Homepage des Antifa-Cafés Wuppertal. Dort heißt es:
Gedenkkundgebung für die Vohwinkler NS-Opfer mit Gedenktafelenthüllung“3
Ob damit diese Gedenktafel gemeint ist, bleibt unklar. Die Schwebebahnstation findet sich nicht an der Kaiserstraße/Edith-Stein-Straße, sondern an der Vohwinkler Straße in Höhe der Einmündung der Rubensstraße. Alle weiteren Recherchen blieben erfolglos.
Die Gedenktafel.
Die Gedenktafel selbst verzeichnet unter der Inschrift:
“In Erinnerung an die Vohwinkler NS-Opfer”
24 Namen von Opfern der NS-Diktatur, darunter Juden, Euthanasie-Opfer, KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter. Wie diese Namen zustande kommen und ob die Liste vollständig ist, konnte auch nicht geklärt werden. Vergleicht man die Namen mit dem Gedenkbuch Wuppertal, fällt auf, dass z.B. die Zwangsarbeiterin Valentina Borisenko fehlt. Dafür findet sich zu Margarete Stricker im Gedenkbuch kein Eintrag. Die Tafel schließt mit dem Versprechen:
“Nichts und niemand ist vergessen!
9.November 2011”
Am 30.Juli 1910 wurde auf dem damaligen Exerzierplatz, dem heutigen Platz der Republik, am Ostersbaum der von Freiherr August von der Heydt gestiftete Gerechtigkeitsbrunnen eingeweiht. Während die drei eisernen Löwen und die Brunnenschale aus Muschelkalk die Zeiten überdauerten, wurde die stadtbildprägende Figur Bernhard Hoetgers von den Nationalsozialisten eingeschmolzen.1
Der Gerechtigkeitsbrunnen auf einer undatierten Fotografie. Stadtarchiv Wuppertal, 19.4
Im Oktober 2011 kündigte der Wuppertaler Mäzen Hans-Joachim Camphausen an, dass die Figur rekonstruiert werden sollte. Mit Hilfe von Spenden hatte Camphausen bereits die Rekonstruktion des Ritters von Elberfeld und der Figuren Wahrheit und Gerechtigkeit am Elberfelder Rathaus (2010) und des Armenpflege-Denkmals (2011) in Zusammenarbeit mit dem Kunst- und Museumsvereins Wuppertal organisiert. Die Kosten für die Rekonstruktion betrugen laut der Prognose im Okotber 2011 175.000 €. Neben der Bedeutung des Kunstwerks führte Camphausen gegenüber der WZ noch eine weitere Begründung für die Wahl des Brunnens als nächstes Projekt an: „Der rekonstruierte Brunnen wäre ein Zeichen der Wertschätzung für die viele Arbeit, die von Ehrenamtlichen und Vereinen zur Aufwertung des Stadtteils geleistet wird.“2
Der Brunnen nach der Restauration, am Tag bevor die Figur ihren Platz wieder einnahm.Am Bauzaun zeigt sich Vorfreude….. und Mahnung. Der Ostersbaumer Konsens.Der alte “Gib mich Honig Rap” (s.u.)
Am 19.Juni 2012 wurde die neue vier Meter hohe Figur auf den zuvor renovierten Brunnen gesetzt.3 Dabei wurde ein Restaurationsfehler von 1955–1957 nicht rückgängig gemacht. Damals wurde das Stiftungsschild in den Pranken eines Löwen durch ein Wappen der Stadt Wuppertal ersetzt.
Das falsche Wuppertaler Wappen.
Beim Vergleich mit den historischen Bilder fällt außerdem auf, dass die Figur um 90° gedreht wurde und nun Richtung Hagenauer Straße blickt, exakt über einem Löwen stehend. Früher sah sie zur heutige Straße “Platz der Republik”. Hergestellt wurde sie von der Gießerei Kayser in Düsseldorf, deren Bildhauer Schwan Kamal für die Rekonstruktion verantwortlich zeichnet. Darüber hinaus speit der neue Basilisk kein Wasser mehr.
Der neue Gerechtigkeitsbrunnen nach der Einweihung.
Am 24. Juni 2012 wurde um 11 Uhr auf dem Platz der Republik die neue Figur der Adorantin (Anbetenden) eingeweiht.
Zunächst sprach der Oberbürgermeister zu den ca.100 Bürgern, die sich auf dem Platz der Republik versammelt hatten. Er betonte die Initiative der Bürgerschaft, die wichtig sei in einer Stadt mit desolater Finanzlager und dankte allen Sponsoren, die dieses Wunder geschaffen haben. Besonderer Dank ging natürlich an den Initiator Hans-Joachim Camphausen, an dessen vorige Werke – den Ritter von Elberfeld am dortigen Rathaus und das Armenpflegedenkmal – der Oberbürgermeister noch einmal erinnerte. Außerdem dankte der Oberbürgermeister, währenddessen leichter Regen einsetzte, dem Vorsitzenden des Kunst- und Museumsvereins, Dr. Joachim Schmidt-Hermesdorf, dessen 1.500 Mitglieder sich besonders für die Erneuerung der Statue einsetzten. Jung erklärte, dass der Platz der Republik und das Viertel eine großartige Entwicklung genommen hätten, dank des Abrisses des Bunkers und des Nachbarschaftsheim. Er hoffe, die Figur bleibe von Vandalismus verschont und sei gespannt, das richtete er an Camphausen, was als nächstes komme.
Für die musikalische Begleitung sorgte der Internationale Chor der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule, der anschließend das Lied „Oh, Happy Day“ zum Besten gab. Dann sprach der Vorsitzende des Kunst- und Museumsvereins, Dr. Joachim Schmidt-Hermesdorf, der an den ursprünglichen Stifter, Freiherr August von der Heydt, erinnerte und seine Geleitworte zur Einweihung im Jahr 1910 zitierte und damit auch an den „Geist der Gerechtigkeit“, den der „Gerchtigkeitsengel“ verkörpere. Daraus sei im Volksmund die Bezeichnung „Engel“ geworden, eine von vielen Namen, die man am Ostersbaum der Figur gegeben hatte. Der Gerechtigkeitsbrunnen möge allen Bürgern an die Verantwortung gegenüber seinem Nächstem erinnern, dem man gerecht begegnen sollte. Außerdem appellierte er an die Bürger sich für ihre Stadt zu engagieren. Das Wasser des Brunnens symbolisiere die Gerechtigkeit. Schmidt-Hermesdorf dankte dem Bildhauer Schwan Kamal für die Rekonstruktion der Hoetgerschen Adorantin.
Nachdem eine Schülerin des Internationalen Chors der Else Lasker-Schüler-Gesamtschule ein selbst-komponiertes Lied mit den Titel „Leben“ vorgetragen und dem Regen getrotzt hatte, sprach dann der Initiator Hans-Joachim Camphausen. Er hatte viel Lob und Dank für die erfolgreiche
Zusammenarbeit zu verteilen und nannte die zahlreichen Spender und unter ihnen besonders den Kunst- und Museumsverein, eine „ältere Dame in Hamburg“ die bedingungslos die Urheberrechte zur Verfügung stellte, Dr. Flunkert und seinen Mitarbeitern vom Gebäudemanagement, Rolf Kayser von der Gießerei Kayser, dem dort wirkenden Bildhauer Schwan Kamal, dessen schwere Aufgabe er noch einmal betonte, da er anhand von schlechten Fotos die Figur rekonstruieren musste. Außerdem dankte er dem Steinbildhauer Müller für die noch schwierigere Rekonstruktion des Basilisken, für die sich der Bildhauer in den „Geist Hoetgers“ einarbeiten musste. Darüber hinaus bedankte sich Camphausen bei den Restauratoren, den Bauarbeitern, dem Kranführer, dem Statiker und dem Büro des KMVs. Dann beendete er seine Ansprache und kehrte aber noch einmal zurück, als er bemerkte, dass er vergessen hatte, die zwei Schüler der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule zur Enthüllung der Figur aufzufordern.
Um 11:32 Uhr…fielen die Hüllen.Der neue Basilisk, der kein Wasser mehr speit.
Dann folgte eine aktualisierte Version des „Gib mich Honig Raps“ des Chors, dessen ursprünglicher Liedtext (siehe Bild oben) auf eine Begegnung mit Seniorinnen zurückging, die von der verlorenen Figur erzählten und berichteten, dass sie als „Gib mich Honig-Figur“ verspottet hätten und mitunter auch leere Honigtöpfe an der Figur hingen, als würde es Manna regnen. Andere Namen, so der Chorleiter, waren “Alma” oder „Regnet’s noch Mädchen“.
Der Brunnen mit Blick Richtung Hagenauer Straße.Die Einweihung des Brunnens im Jahr 1910. Der Basilisk spuckt Wasser in das Brunnenbecken. Sammlung Historisches Zentrum, 010/10/15
Abschließend bedankte sich Gabriele Kamp als Vertreterin vom Verein Nachbarschaftsheim Wuppertal stellvertretend für die Nachbarschaft für die Wiederherstellung der Figur und versprach, sich um den neuen Gerechtigkeitsbrunnen zu kümmern, dessen Wasser nun wieder angestellt wurde.
Der Kopf der “Alma”, des “Engels”, des “Regnet’s noch Mädchens”, der Adorantin.
Eintrag aktualisiert am 6. August 2013. Am 18.September 1883 beschloss die Barmer Stadtverordneten-Versammlung, dass man im sog. Ringeltal in den Barmer Anlagen ein Denkmal für Ludwig Ringel errichten wolle. Dieser war Begründer vieler städtischer und privater gemeinnütziger Stiftungen und man hatte bereits einen Teil der Barmer Anlagen nach ihm benannt, da er dieses Gründstück erworben und dem Verschönerungsverein überlassen hatte. Der gebürtige Lenneper Kaufmann war auch in seinem Testament freigiebig und bestimmte, dass ca. 1 Million Mark für verschiedene Zwecke in Barmen und Lennep verwendet wurden, u.a. 400.000 Mk zum Bau der Christuskirche in Unterbarmen.
Blick vom Ringel-Denkmal auf das Ringeltal.
Für den Entwurf des Stadtbaumeisters Carl Winchenbach stellten die Stadtverordneten 40.000Mk zur Verfügung. Am 22.Juni 1886 wurden noch einmal 13.000 Mk zugeschossen, um Änderungen bei der Ausführung zu finanzieren. Vermutlich wurde das Denkmal in diesem Jahr (1886) dann auch festgestellt, auch wenn die Inschrift auf das vorangegangene Jahr verweist.
Das Ringel-Denkmal auf einer alten Postkarte im Original-Zustand.
Bereits 1900 gab es die ersten Zerstörungen am Denkmal. Eine Gedenktafel für den Erbauer Carl Winchenbach wurde zerstört, eine Vase in der rechten Nische beschädigt. 1938 beschäftigte sich der Denkmalausschuss der Stadt mit dem Denkmal, dass es verwittert war und “hässlich” aussah. Pläne zur Beseitigung wurden aber fallen gelassen, dafür “überflüssiges Bauwerk” beseitigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Denkmal verfallen, die Nischen zugemauert, Treppen und Balustrade baufällig. 1968 erneuerte Steinmetzmeister Manfred Stölzel das Denkmal, allerdings konnten die Treppen nicht wiederhergestellt werden.1
Das Ringeldenkmal auf einer alten Postkarte. Postkartensammlung Historisches Zentrum (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)
Das Ringel-Denkmal heute 2011. Es ist zugewachsen, viele Zierelemente sind verschwunden, die Nischen verschlossen.Blick von der anderen Seite.Auch von oben sieht das Denkmal vernachlässigt aus.Die Tafel mit der Inschrift. Das Relief Ringels ging im Zweiten Weltkrieg verloren.
Die Inschrift auf der braunroten Granittafel lautet:
“Zur Erinnerung
an
Ludwig Ringel
geb. 10.Nov.1808
gest. 15.Nov 1881
die dankbare Stadt
Barmen
1885”
Ergänzung vom 6. August 2013:
Das Denkmal im August 2013
2012 wurde das Denkmal durch den Barmer Verschönerungsverein gründlich renoviert. Das nötige Geld (70.000 von insgesamt 75.000 €) stellte die Ilselore-Luckow-Stiftung zur Verfügung. Der Erhalt von Denkmälern des 19. Jahrhunderts gehört zum ausdrücklichen Stiftungszweck. Rüdiger Hofmann vom BVV-Arbeitskreis für die Denkmäler und Gotthard Geisler von der Firma Concret, die bereits die Sanierung des Barmer Kriegerdenkmals für die Gefallenen der Kriege von 1864 und 1866 zusammen durchgeführt hatten, nahmen folgende Arbeiten vor:
“Alle freigelegten Fugen und Fehlstellen wurden mit speziellem Steinrestaurationsmörtel beigearbeitet. Das gesamte, 250 Quadratmeter große Objekt wird gereinigt: Aussichtsplattform, Ansichtsteile Parkseite und Seitenteile, Strahlarbeiten. Die losen mineralischen Teile (Fugen), Algen und Wurzeln wurden entfernt, Ausblühungen bearbeitet. Alle Steine wurden mit Antigraffiti-Protectosil schutzbeschichtet.“2
Außerdem wurde die Terrasse abgedichtet, die Bodenplatten neuverlegt und Wasserabläufe hergestellt. Die bepflanzte Fläche vor dem Denkmal wurde “plattiert” und die Seitenbereiche gesichert.
Neu und hübsch.
Zwei neue Marmortafeln informieren über Ludwig Ringel und die Sanierung des Denkmals. Die zentrale Marmortafel wurde restauriert und mit einem Foto (anstatt des ursprünglichen Portraitmedaillons) Ringels versehen. Die neue Freifläche vor dem Denkmal ermögliche vielleicht Sonntags-Konzerte, träumte Rüdiger Hofmann anlässlich der Einweihung.
Die neue Tafel.
Die neue linke Tafel trägt folgende, sehr schlecht lesbare Inschrift:
“Denk mal — ein Denkmal für einen Mäzendie Barmer Stadtverordneten beschlosssen am 18.02.1883 zu Ehren des am / 15.11.1881 Beigeordneten Ludwig Ringel ein Denkmal zu errichten. [sic!] / Bewilligt wurde die Bausumme von 53.000,- Mark. / Den Entwurf lieferte Stadtbaumeister Carl Winchenbach. Obwohl das / Bauwerk im Ringeltal bereits 1884 fertig war, fand die Einweihungsfeier erst / am 10.November 1887, dem Geburtstag Ludwig Ringels und sechs Jahre nach / seinem Tod statt. 1938/1939 wollte die Stadt Wuppertal das stark verwitterte / Denkmal abreißen lassen. Nachdem sich der Barmer Verschönerungsverein für / den Erhalt ausgesprochen hatte, wurde nur angeblich überflüssiges Beiwerk / beseitigt. Nach dem zweiten Weltkrieg (1939–1945) war das Denkmal teilweise/ verfallen. 1968 restaurierte Steinmeister Manfred Stölzel das Bauwerk. Auf die / Wiederherstellung der monumentalen Treppenanlage wurde aus Kostengründen / verzichtet. Ursprünglich befand sich über dem Text im Mittelbogen ein bronzenes / Portraitmedaillon des Geehrten, das vermutlich im Krieg eingeschmolzen wurde. / Stilistisch weist die Anlage Elemente der Renaissance und des Barock aus, / was für die Zeit des Historismus im 19. Jahrhundert charakteristisch ist. 2012 hat die Düsseldorfer Ilselore-Luckow-Stiftung, die sich neben anderen Zwecken der Erhaltung von
Denkmälern widmet, eine behutsame Restaurierung durch die Firma
Concret GmbH ermöglicht.”
Die rechte Tafel, die mit einer Postkartenansicht des ursprünglichen Denkmals versehen ist, erklärt:
“Was kann ich für meine Stadt tun?
Ludwig Ringel sagte vor der Wahl der Beigeordneten der Stadt Barmen
am 19. Januar 1858: “Ich freue mich, wenn ich mit meinen schwachen
Kräften etwas zum Wohle und Besten der Stadt beizutragen vermag.”
Über eigene gute Taten zu reden war nicht seine Sache. Ludwig Ringel
(10. November 1808–15.November 1881) vermachte der Stadt Barmen,
der Unterbarmer Kirchengemeinde für die Christuskirche und der
Anstalt für verlassene Kinder, auch in seiner Geburtsstadt Lennep
große Stiftungen. 1000.000,- [sic!] Mark deponierte der Unternehmer 1880 für den Barmer Verschönerungsverein bei der Stadt Barmen.
Die Zinsen sollten für die Pflege des später nach ihm benannten
Ringeltales verwendet werden. Ringel hatte das “Vormetal” erworben
und von zwei mit gekauften Wohnhäusern befreien lassen.
Mit der Parkgestaltung wurde Hofgartendirektor Hering beauftragt.
Fazit damals wie heute: “schönste von allen Partien”.
Bitte gehen Sie links oder rechts vom Denkmal die Wege hinauf.
Die obere Plattform ist erhalten geblieben und von einer Balustrade
begrenzt, die früher an den Außenseiten je zwei Vasen trug.
Dieser “Architektur-Kulisse” war ein mehrfach gegliederte Freitreppe
vorgelagert. Die Terrasse erlaubt einen herrlichen Blick auf das
gartenarchitektonisch hervorragend gestaltete, ehemals tief eingeschnittene Tal und das Barmer Zentrum bis hinüber zu den Nordhöhen.”
Das Ringel-Denkmal von oben
Am 23. November 2012 wurde das renovierte von dem BVV- Vorsitzendem Peter Prange und Oberbürgermeister Peter Jung wiedereingeweiht. Der Oberbürgermeister erklärte:
“Es ist schön dieses wunderbare Denkmal wieder in Besitz zu nehmen. Ludwig Ringel gilt noch heute als Vorbild für ehrenamtlichen Einsatz für unsere Stadt, um den uns viele andere Städte beneiden. Das bürgerschaftliche Engagement des Verschönerungsvereins seit 1864 macht Wuppertal zu einer reichen Stadt. Die Barmer Anlagen sind ein Schmuckstück und ein kostenloses großartiges, tägliches Geschenk an die Mitbürger. Es sollte selbstverständlich sein, dass jeder Nutzer pfleglich mit dem Vereinseigentum umgeht!”
Historische Aufnahme des Ehrenmals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)
Das Kriegerdenkmal in Cronenberg (Am Ehrenmal) wurde am 14. Oktober 1928 eingeweiht. Vorangegangen waren der Beschluss zur Errichtung eines solchen Denkmals der Cronenberger Stadtverordnetenversammlung am 10. Februar 1925, eine Sammelaktion unter den Cronenberger Bürgern, die die finanziellen Mittel erbrachte, eine Auseinandersetzung um die Frage, ob das Denkmal mitten in der Stadt errichtet werden sollte oder lieber im Wald, welcher Bildhauer es ausführen sollte und die Grundsteinlegung am 17. Juli 1927 anlässlich der Feier 100 Jahre Stadtrechte.
Historische Aufnahme des Ehrenmals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)
Man entschloss sich schließlich Eduard Timaeus aus Kassel mit dem Bau des Denkmal zu beauftragen, dass innerhalb eines neuen Parks zwischen den Straßen Hütterstr, Am Ehrenmal und Auf dem Eigen entstehen sollte. Timäus hatte bereits 1925 die Gedenktafel der Cronenberger Realschule gestaltet. Die Anlage selbst planten Prof. Peter Klotzbach aus Barmen und der Cronenberger Stadtbaurat Siedentopf.
Der Bildhauer wählte die ungewöhnliche Form einer Pyramide für das Ehrenmal. Vorgelagert ist eine schlichte, kniende, trauernde Frauenfigur, auf der linken, vorderen und rechten Seite sind die Namen der Gefallen (über 400) angebracht. Auf der Spitze der Pyramide prangen die Worte “1914–18”, “Cronenberg”, “seinen”, “Helden”. Am Fundament links neben der Frauenfigur: “Ihr starbt”, rechts: “Ihr lebt!”. Unterhalb der Frauenfigur brachte man am 26.Juli 1956 eine ergänzende Tafel für die Opfer des Zweiten Weltkriegs an, die der Bildhauer Harald Schmahl schuf. In den 1980er Jahren wurde das Denkmal von Steinmetzmeister Barnd Wald restauriert.1
Das Band, welches die Namen enthält, ist an den Seiten zweimal durch Symboltafeln unterbrochen, die Symbole von Kriege und Frieden zeigen.
Zu sehen sind Reichsadler, Schwert mit Blättern, Artilleriegeschoss, Cronenberger Wappen (Bergischer Löwe mit Sense)
Zu sehen sind Friedenstaube, Stahlhelm, Eisernes Kreuz, Siegerkranz
Die Inschrift des Denkmals ist nicht leicht zu erkennen. An der Spitze der Pyramide steht an drei Seiten: “Cronenberg — seinen — Helden — 1914- 1918” Unter dem Band der Namen steht eingemeißelt in den Stein links und rechts der Figur “Ihr starbt — Ihr lebt”
Am 26. Juli 1958 wurde zum Gedenken der Opfer des Zweiten Weltkrieges eine Bronzetafel angebracht, die vom Bildhauer Harald Schmahl gestaltet wurde. Pläne für ein eigenständiges Denkmal wurden verworfen. Über dem Eichenblatt steht die schlichte Inschrift: “Den Toten des Weltkriegs 1939–1945”
Ergänzung vom 06. Juni 2012
In der Nacht auf Dienstag, den 5. Juni 2012 haben Bronzediebe die Tafeln mit den Namen der Gefallenen und die Symboltafeln entwendet. Mit großer Brutalität wurden die einzementierten verankerten Tafeln herausgebrochen, die Wiederherstellungskosten liegen bei 30.000 Euro. Nur eine der 22 Tafeln wurden an Ort und Stelle gelassen.2
Eine der nun gestohlenen Gedenktafeln.
Ergänzung vom 18.06.2012:
Der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein und der SPD-Stadtverordnete Oliver Wagner haben 1200 € Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgesetzt, davon stammen 1000 € vom CHBV.3
Die Befürchtungen, dass die Namen nicht mehr rekonstruiert werden können, haben sich zum Glück aufgelöst. Die Namen sind im Stadtarchiv in der Akte S VII 65, “Gedenktafel der im Weltkrieg 1914–1918 gefallenen…, Einweihung des Ehrenmals, 14.10.1928” enthalten.4
Wie die Cronenberger Woche berichtet, beantwortete die Stadt eine Anfrage der Bezirksvertretung Cronenberg zur Wiederherstellung der Tafel negativ, es ist keine Geld dafür vorhanden. 30.000 Euro veranschlagt das Ressort Grünflächen für die Herstellung und diebstahlsichere Anbringung. Dagegen sagte das Ressort zu, im Winter die Bäume und Sträucher im Bereich zurückzuschneiden, um das Areal bessere einsehbar zu gestalten.5
Zum Volkstrauertag am 18.11.2012 stellte man als provisorischen Ersatz für die gestohlenen Namenstafeln diese Tafel auf
Ergänzung vom 21.11.2012 :
Am Volkstrauertag 2012 sorgte der Diebstahl der Namenstafeln für eine Veränderung im üblichen Ritual. Neben Schülern und Pfarrer Monhof ergriff auch der stellvertretende Vorsitzende des Cronenbeger Heimat- und Bürgervereins, Stephan Ries, das Wort und erklärte den 150 Teilnehmern, dass die Weigerung der Stadt, die Tafeln zu ersetzen, eine “weitere Schande” sei. 94 Jahre nach Kriegsende und 84 Jahre nach der Errichtung des Denkmals betonte er, dass dieses kein “anonymes, nacktes Bauwerk aus Stein” sei, und die Namenstafeln der Trauer und Erinnerung ein Gesicht geben würde. Sie seien tragende Säulen des Erinnerns. Mittlerweile beziffert die Stadt die Kosten der Wiederherstellung und diebstahlsicheren Anbringung auf 65.000 €.6
Das Provisorium
Ergänzung vom 02.01.2013:
Am Neujahrstag 2013 wurde diese provisorische Ehrentafel zerstört aufgefunden. Ob die Ursache Vandalismus oder Windböen waren, war unklar. Rolf Tesche, Vorsitzender des CHBV, erklärte, das Provisorium möglichst schnell reparieren zu lassen, da es nicht nur die Toten ehren, sondern auch mahnen, dass die Stadt die gestohlenen Tafeln ersetzt.7
Ergänzung vom 08.12.2013:
Im Dezember 2013 wurde zwischen dem CHBV und der Stadt Wuppertal aufgrund des hartnäckigen Nachhakens seitens des Bürgervereins vertraglich vereinbart, dass die Stadt bei der Wiederherstellung der Gedenktafeln die Hälfte der Kosten übernimmt, die andere Hälfte in Höhe von 18.000 € wird vom CHBV (3.000 €), von der Sparkasse (3.000 €), der Einzelhandelsgemeinschaft W.I.C (1.000 €), dem Versicherungsbüro Gross & Co (3.000 €) und sowie Privatspendern getragen, weswegen erneut ein Spendenaufruf getätigt wurde. Im Dezember 2013 begann die kostenfreie Sanierung des Denkmals durch den Malerbetrieb Tesche und die Gerüstbaufirma Klaus Hobelsberger.8
Ergänzung 16.10.2015
Am 12. Oktober 2015 teilte die Stadt mit, dass eine Stele mit einer Infotafel am nordwestlichen Zugang zum Denkmal aufgestellt wurde. Der Text vom Historischen Zentrum erklärt die Geschichte des Denkmals bis in die jüngste Zeit, hergestellt wurde sie vom Ressort Grünflächen und Forsten, die Aufstellung übernahmen durch Kräfte des zweiten Arbeitsmarktes der GESA.9
Bild ergänzt am 10. April 2021
Seit April 2014 ist das Denkmal auch wieder vollständig, nachdem die gestohlenen Namenstafeln durch Repliken ersetzt wurden. Diese bestehen aber nicht aus Bronze, sondern aus Kunstguß und wurden von der Firma EGO3D aus Mülheim hergestellt. Damit konnten die Kosten von 65.000 € auf 35.000 € reduziert werden.10