Das Gymnasium auf einer historischen Postkarte. (Bild ergänzt am 13. März 2022)
Am 1. Oktober 1922 weihte man in der Aula des Barmer Gymnasiums an der Bleicherstraße die bronzene Ehrentafel für die 166 im Ersten Weltkrieg gefallenen Schüler ein, die von Prof. Peter Klotzbach entworfen worden war. Die Tafel ist oben mit Filigranwerk abgerundet und mit dem Reliefbild einer Frau gestaltet, die sich tröstend zu einem verwundeten Soldaten niederbeugt. Darunter steht in griechischer Schrift und Sprache:
“Des Lebens Maß ist das Edle, nicht die Länge”
Im Mittelteil finden sich zwischen den Inschriften die Namen der Gefallenen:
“Aus unseren Reihen liessen ihr Leben
[166 Namen]
Saat, von Gott gesät, dem Tage der Garben zu reifen
Rechts und links davon befinden sich Flügeltüren, die Innen — wie auf dem Bild — zwei Schwerter auf erhabenen Grund zeigen, sodass sie wie Schmuck auf Särgen wirken. Wurden die Türen geschlossen, zeigten sie “schwertragende Gestalten”.1
Die Ehrentafel des Barmer Gymnesiums an der Bleicherstraße. Entnommen aus: Festschrift zum 350jährigen Jubiläum des Barmer Gymnasiums, herausgegeben von Oberstudienrat Prof. Bohle, Bamen 1929, S. 144.
In der Einweihungsrede heißt es zur Gestaltung der Ehrentafel:
“Wie wir unsere stärksten und tiefsten Gedanken und Gefühle nicht dem Alltag preisgeben, so dachten auch wir es zu halten mit dem Werk, das unser Symbol sein soll unserer tiefsten Liebe, unserer Liebe zum deutschen Volke. Aus diesem Sinne heraus entstand der Plan eines schreinartigen Werkes, dessen Flügeltüren, geschlossen, das Innere bergen. Gedanken und Gefühle, dem Alltage preisgegeben, in gleichgültigen Stunden gesprochen und gezeigt, verlieren Herbheit und Kraft, sie welken wirkungslos. So auch fürchteten wir es von einer Tafel, an der der Alltag vorüberflutet. Deshalb soll dieser Schrein nur geöffnet sein an Tagen, an denen wir Feste feieren. Ernst halten die schwertragenden Gestalten das Innere verschlossen, der gefallene Jüngling und die stützende Frau aber lassen den Besucher ahnen, was es birgt…“2
Das Gymnasium an der Bleicherstr. vor dem Zweiten Weltkrieg. (Bild ergänzt am 13. März 2022)
1931 wurde das Barmer Gymnasium, das sich selbst auf die 1579 gegründete erste Barmer Amtsschule zurückführte, mit dem Elberfelder Gymnasium an der Kölner Straße zusammengelegt und trug erst den Namen “Barmer Gymnasium in Elberfeld” und seit 1936 trägt es den Namen “Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium”. Bereits ein Jahr zuvor hatte man im dortigen Schulgebäude ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen eingeweiht. In das Gebäude an der Bleicherstraße zog 1931 das Barmer Mädchengymnasium ein. Im Zweiten Weltkrieg wurden beide Schulgebäude zerstört und mit ihnen die Ehrentafel.3
Am 5. Juli 1931 enthüllte der Nordstädter Bürgerverein im Barmer Nordpark sein Denkmal, das er verdienstvollen Männern des Vereins erbaut hatte. Im Denkmalsockel wurde bereits am 19. Mai 1931 eine Urkunde deponiert, in der erklärt wurde:
“Die Leistungen dieser Männer für die Schaffung des Nordparks und die Belange des Vereins mögen uns und unseren Nachkommen für alle Zeiten in Erinnerung bleiben. Möge unsere liebe Vaterstadt und insbesondere unsere geliebte Nordstadt weiter wachsen und gedeihen. Das walte Gott!“1
Das Denkmal für die verdienstvollen Männer des Nordstädter Bürgervereins.
Entworfen wurde das Denkmal — ein einfacher gemauerter Block (1,75m x 2m) aus rheinischer Grauwacke — von Prof.Peter Klotzbach, ausgeführt von der Firma Sommer & Frohn. Die Front zierte eine Tafel aus Muschelkalk mit einer Inschrift aus Bronzebuchstaben:
“Den verdienstvollen
Männern
des nordstädtischen
Bürgervereins
Karl Feldgen, Alber Heuser,
Alex Tienes, Dr.Fr.Voswinkel”
Die guten Wünsche der Gründungsurkunde hielten bekanntlich aufgrund des von den Nationalsozialisten entfesselten Zweiten Weltkriegs nicht und das Denkmal wurde im Krieg beschädigt und die Bronzebuchstaben der Inschrift fehlten. Der Verein machte sich an die Wiedererrichtung des Denkmals und entschloss sich diesmal die Inschrift als helle Buchstaben in grauem Stein meißeln zu lassen. Am 31. Juli 1954 konnte der Gedenkstein rechtzeitig zum 25jährigen Stadtjubiläum erneut eingeweiht. Man ergänzte in der Inschrift die Namen
Inzwischen gibt es aber eine neue, dritte Inschrifttafel (errichtet vor 1991), in der die Namen
“Erich Bauckhage
Karl Hardt”
ergänzt wurden, obwohl der Vorstand 1954 beschlossen hatte, dies nicht zu tun. Die Tafel wurde gestiftet von der Firma Paul-Heinz Schmitz, Grabmalkunst, Hugostraße 13, Wuppertal 2, was auch auf der Tafel verewigt wurde. 3Nach 1999 [Ergänzung vom 14. März 2012, siehe Fußnote 3] folgte noch der Name:
“Werner Zanner”
Der Nordstädter Bürgerverein wurde 1893 mit dem Ziel gegründet, den heutigen Nordpark als Erholungsgebiet zu erhalten und vor der Bebauung zu sichern und macht sich seitdem um die Barmer Nordstadt verdient.
Die Schützenstrasse beginnt hier und führt nach links, rechts die Rödiger Strasse.
Ungefähr im Jahr 1932 wurde die Häuser Rödiger Str.150 und Schützenstr. 2 und 2a im Norden Barmens fertiggestellt. Sie wurden errichtet im Auftrag der Baugenossenschaft Eigenheim aus Mülheim (Ruhr) vom Architekten Prof. Peter Klotzbach. Auf einem gemauerten Pfeiler steht in Höhe der ersten Etage eine Steinfigur, die mit einem Gewehr bewaffnet ist. Unklar ist, ob die Figur von Peter Klotzbach stammt.
Der Schütze.
Die Schützenstr., die hier beginnt, wurde 1873 nach der Barmer Schützengesellschaft benannt, die ihr Schützenhaus 1868 in der Schützenstr. Nr. 25 erbaute. Doch bereits 1889 war das Haus nicht mehr in ihrem Besitz.1
Am Höhenweg in den Barmer Anlagen weihte der Provinzialverband Rheinland des Deutschen Lehrerverbands am 9.April 1926 das von Prof. Peter Klotzbach gestaltete Denkmal für den verstorbenen Kollegen Johannes Langermann ein. Jener Langermann, geboren am 24.Oktober 1848 in Broock, vollendete 1878 das Lehrer-Seminar und arbeitete von 1880 bis 1906 in Barmen. Der engagierte Lehrer wurde zum Schulreformer und träumte von einer Schule, in der die Schüler frei die eigene Persönlichkeit entwickeln könnten, ohne dass Staat oder Kirche in die Erziehung eingriffen. Er sah es als Aufgabe des Lehrers an, die Talente eines Kindes zu fördern und zu entwickeln. Seine Ideen brachten ihm zahlreiche Anhänger auch im fernen Ausland ein, so sandte ihm der japanische Kultusminister, der in Deutschland studiert hatte, um 1900 ein wertvolles Schwert. Sein Erziehungsprinzip formulierte Langermann in knappen Thesen:
“Nicht Stoffanhäufung — sondern Kraftentwicklung
nicht Wissen — sondern Können
nicht Zwang — sondern freies, freudiges Wollen
nicht Konkurrenz — sondern Ergänzung
nicht Isolierung — sondern organische Eingliederung
nicht Lernen zu Prüfungszwecken — sondern Erleben zum Zweck des Lebens.“1
Langermann bekam nach 1906 die Möglichkeit seine Ideen in Darmstadt (Stein-Fichte-Schule) und Oberstdorf (Stillach-Schule) zu verwirklichen. Er starb am 28.Juli 1923 und wurde in Lüdenscheid beigesetzt, wo ihm der Westfälische Lehrerverein zu seinem 100.Geburtstag 1948 auf Bergfriedhof ein Grabmal errichtete.
Das Langermann-Denkmal. Heute fehlt eine halbkreisförmige Mauer, die den Denkmalplatz nach hinten abschloss.
Das Denkmal besteht aus einem Steinwürfel auf einem kleinen, runden Platz. Über der Inschrifttafel befand sich bis zum Zweiten Weltkrieg ein Bronzebildnis Langermanns von Wilhelm Koopmann. Am 1.April 1951 konnte das Denkmal erneut eingeweiht werden, nachdem die Kriegsschäden beseitigt worden waren. Im Herbst 1985 erneuerte der Barmer Verschönerungsverein die verwitterte Inschrifttafel und änderte diese dabei leicht ab.
Die Inschrift seit 1985.
Die alte Inschrift lautete:
“Joh.Langermann
Volksgesundung
durch Erziehung
Liebe zur Jugend
Liebe zu allen
Kindern unseres Volkes
Stein — Pestalozzi — Fichte”
Heute lautet die Inschrift:
“Johannes
Langermann
1848–1923
Volksgesundung
durch Erziehung
Liebe zur Jugend
Liebe zu allen
Kindern des Volkes
Stein — Pestalozzi — Fichte“2
Am 28.Februar 1926 wurde an der Friedhofskapelle des lutherischen Friedhofs in Wichlinghausen eine Gedenktafel für die Gefallenen der Kirchengemeinde eingeweiht. Hergestellt wurde sie von Prof. Peter Klotzbach und finanziert wurde sie durch Spenden der Gemeinde. Die Sammlung begann bereits im Jahr 1922 und neben Spenden wurde auch mit Konzerten, z.B. des Wichlinghauser Gesangvereins, um finanzielle Mittel geworben. Im Giebel zeigt sie das Eiserne Kreuz und Eichenlaub, an den Seiten wird die Tafel von Pflanzen umrankten Schwertern flankiert. In der Inschrift heißt es unter einem mit Laub bekränzten Stahlhelm:
“Ihren im Weltkriege
1914–1918
gefallenen Söhnen
zum Gedächntis
die dankbare Gemeinde
Wichlinghausen”
700–800 Gefallene hatte die Gemeinde im Osten des Wuppertals zu betrauern, deren Namen zusammen mit Geburts‑, Todestag und Sterbeort in einem Gedächtnisbuch verzeichnet wurden.1
Oben, am Hang des Hedtbergs und am Ende der Wilhelm-Hedtmann-Straße legten die Langerfelder im Jahr 1929 ihr Kriegerdenkmal an. Die Pläne dafür legten der Architekt Peter Klotzbach und Regierungsbaumeister Fliether vor. Es besteht aus einer 12,50m hohen steinernen Säule aus Ruhrkohlensandstein, auf der früher ein vier Meter hohes Bronzeschwert mit Johanniterkreuz seine Spitze in den Himmel streckte, und einem Plateau, auf dem eine sarkophagähnlicher Gedenkstein aus Muschelkalk aufgestellt ist. Zur Einweihung am 24.November 129 erschienen fast 10.000 Bürger, um zusammen mit Angehörigen, dem Posaunenchor und den Mitgliedern der Langerfelder Gesangvereine den Toten zu gedenken. Nach Abschluss der Feier ließ man tausend Brieftauben die Nachricht von der Einweihung in die Stadt tragen.
Am 24.November 1929 wurde das Denkmal eingeweiht. Stadtarchiv Wuppertal, 19.6.5
Der Sarkophag trägt an seinem “Deckel” die Namen berühmter Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs: “Skagerak, Ypern + Kowno, Arras, Tannenberg + Verdun”. Außerdem ist an einer Längsseite der Aufschrei “Sie werden auferstehen!” eingemeißelt. Die Inschrift am Aufgang zum Plateau lautete früher:
“Den im Weltkriege 1914–18 gefallenen Soehnen
der ehemaligen Gemeinde Langerfeld
zum ewigen Gedächntis”
Heute verkündet eine Bronzetafel:
“Den Toten zum Gedenken,
den Lebenden zur Mahnung.”
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schwert eingeschmolzen und das Denkmal durch Bomben beschädigt. Am 22.November 1953 konnte das Denkmal wieder eingeweiht werden, anstelle des Schwertes wurde ein 3,50 m hohes, mit Kupfer ummanteltes Kreuz aufgestellt. Am Pfeiler wurden die Nachbildung eines Stahlhelms und die Jahreszahlen der Weltkriege angebracht.1
Historische Aufnahme des Ehrenmals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)
Das Kriegerdenkmal in Cronenberg (Am Ehrenmal) wurde am 14. Oktober 1928 eingeweiht. Vorangegangen waren der Beschluss zur Errichtung eines solchen Denkmals der Cronenberger Stadtverordnetenversammlung am 10. Februar 1925, eine Sammelaktion unter den Cronenberger Bürgern, die die finanziellen Mittel erbrachte, eine Auseinandersetzung um die Frage, ob das Denkmal mitten in der Stadt errichtet werden sollte oder lieber im Wald, welcher Bildhauer es ausführen sollte und die Grundsteinlegung am 17. Juli 1927 anlässlich der Feier 100 Jahre Stadtrechte.
Historische Aufnahme des Ehrenmals. (Bild ergänzt am 13. März 2022)
Man entschloss sich schließlich Eduard Timaeus aus Kassel mit dem Bau des Denkmal zu beauftragen, dass innerhalb eines neuen Parks zwischen den Straßen Hütterstr, Am Ehrenmal und Auf dem Eigen entstehen sollte. Timäus hatte bereits 1925 die Gedenktafel der Cronenberger Realschule gestaltet. Die Anlage selbst planten Prof. Peter Klotzbach aus Barmen und der Cronenberger Stadtbaurat Siedentopf.
Der Bildhauer wählte die ungewöhnliche Form einer Pyramide für das Ehrenmal. Vorgelagert ist eine schlichte, kniende, trauernde Frauenfigur, auf der linken, vorderen und rechten Seite sind die Namen der Gefallen (über 400) angebracht. Auf der Spitze der Pyramide prangen die Worte “1914–18”, “Cronenberg”, “seinen”, “Helden”. Am Fundament links neben der Frauenfigur: “Ihr starbt”, rechts: “Ihr lebt!”. Unterhalb der Frauenfigur brachte man am 26.Juli 1956 eine ergänzende Tafel für die Opfer des Zweiten Weltkriegs an, die der Bildhauer Harald Schmahl schuf. In den 1980er Jahren wurde das Denkmal von Steinmetzmeister Barnd Wald restauriert.1
Das Band, welches die Namen enthält, ist an den Seiten zweimal durch Symboltafeln unterbrochen, die Symbole von Kriege und Frieden zeigen.
Zu sehen sind Reichsadler, Schwert mit Blättern, Artilleriegeschoss, Cronenberger Wappen (Bergischer Löwe mit Sense)
Zu sehen sind Friedenstaube, Stahlhelm, Eisernes Kreuz, Siegerkranz
Die Inschrift des Denkmals ist nicht leicht zu erkennen. An der Spitze der Pyramide steht an drei Seiten: “Cronenberg — seinen — Helden — 1914- 1918” Unter dem Band der Namen steht eingemeißelt in den Stein links und rechts der Figur “Ihr starbt — Ihr lebt”
Am 26. Juli 1958 wurde zum Gedenken der Opfer des Zweiten Weltkrieges eine Bronzetafel angebracht, die vom Bildhauer Harald Schmahl gestaltet wurde. Pläne für ein eigenständiges Denkmal wurden verworfen. Über dem Eichenblatt steht die schlichte Inschrift: “Den Toten des Weltkriegs 1939–1945”
Ergänzung vom 06. Juni 2012
In der Nacht auf Dienstag, den 5. Juni 2012 haben Bronzediebe die Tafeln mit den Namen der Gefallenen und die Symboltafeln entwendet. Mit großer Brutalität wurden die einzementierten verankerten Tafeln herausgebrochen, die Wiederherstellungskosten liegen bei 30.000 Euro. Nur eine der 22 Tafeln wurden an Ort und Stelle gelassen.2
Eine der nun gestohlenen Gedenktafeln.
Ergänzung vom 18.06.2012:
Der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein und der SPD-Stadtverordnete Oliver Wagner haben 1200 € Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgesetzt, davon stammen 1000 € vom CHBV.3
Die Befürchtungen, dass die Namen nicht mehr rekonstruiert werden können, haben sich zum Glück aufgelöst. Die Namen sind im Stadtarchiv in der Akte S VII 65, “Gedenktafel der im Weltkrieg 1914–1918 gefallenen…, Einweihung des Ehrenmals, 14.10.1928” enthalten.4
Wie die Cronenberger Woche berichtet, beantwortete die Stadt eine Anfrage der Bezirksvertretung Cronenberg zur Wiederherstellung der Tafel negativ, es ist keine Geld dafür vorhanden. 30.000 Euro veranschlagt das Ressort Grünflächen für die Herstellung und diebstahlsichere Anbringung. Dagegen sagte das Ressort zu, im Winter die Bäume und Sträucher im Bereich zurückzuschneiden, um das Areal bessere einsehbar zu gestalten.5
Zum Volkstrauertag am 18.11.2012 stellte man als provisorischen Ersatz für die gestohlenen Namenstafeln diese Tafel auf
Ergänzung vom 21.11.2012 :
Am Volkstrauertag 2012 sorgte der Diebstahl der Namenstafeln für eine Veränderung im üblichen Ritual. Neben Schülern und Pfarrer Monhof ergriff auch der stellvertretende Vorsitzende des Cronenbeger Heimat- und Bürgervereins, Stephan Ries, das Wort und erklärte den 150 Teilnehmern, dass die Weigerung der Stadt, die Tafeln zu ersetzen, eine “weitere Schande” sei. 94 Jahre nach Kriegsende und 84 Jahre nach der Errichtung des Denkmals betonte er, dass dieses kein “anonymes, nacktes Bauwerk aus Stein” sei, und die Namenstafeln der Trauer und Erinnerung ein Gesicht geben würde. Sie seien tragende Säulen des Erinnerns. Mittlerweile beziffert die Stadt die Kosten der Wiederherstellung und diebstahlsicheren Anbringung auf 65.000 €.6
Das Provisorium
Ergänzung vom 02.01.2013:
Am Neujahrstag 2013 wurde diese provisorische Ehrentafel zerstört aufgefunden. Ob die Ursache Vandalismus oder Windböen waren, war unklar. Rolf Tesche, Vorsitzender des CHBV, erklärte, das Provisorium möglichst schnell reparieren zu lassen, da es nicht nur die Toten ehren, sondern auch mahnen, dass die Stadt die gestohlenen Tafeln ersetzt.7
Ergänzung vom 08.12.2013:
Im Dezember 2013 wurde zwischen dem CHBV und der Stadt Wuppertal aufgrund des hartnäckigen Nachhakens seitens des Bürgervereins vertraglich vereinbart, dass die Stadt bei der Wiederherstellung der Gedenktafeln die Hälfte der Kosten übernimmt, die andere Hälfte in Höhe von 18.000 € wird vom CHBV (3.000 €), von der Sparkasse (3.000 €), der Einzelhandelsgemeinschaft W.I.C (1.000 €), dem Versicherungsbüro Gross & Co (3.000 €) und sowie Privatspendern getragen, weswegen erneut ein Spendenaufruf getätigt wurde. Im Dezember 2013 begann die kostenfreie Sanierung des Denkmals durch den Malerbetrieb Tesche und die Gerüstbaufirma Klaus Hobelsberger.8
Ergänzung 16.10.2015
Am 12. Oktober 2015 teilte die Stadt mit, dass eine Stele mit einer Infotafel am nordwestlichen Zugang zum Denkmal aufgestellt wurde. Der Text vom Historischen Zentrum erklärt die Geschichte des Denkmals bis in die jüngste Zeit, hergestellt wurde sie vom Ressort Grünflächen und Forsten, die Aufstellung übernahmen durch Kräfte des zweiten Arbeitsmarktes der GESA.9
Bild ergänzt am 10. April 2021
Seit April 2014 ist das Denkmal auch wieder vollständig, nachdem die gestohlenen Namenstafeln durch Repliken ersetzt wurden. Diese bestehen aber nicht aus Bronze, sondern aus Kunstguß und wurden von der Firma EGO3D aus Mülheim hergestellt. Damit konnten die Kosten von 65.000 € auf 35.000 € reduziert werden.10
Auch die Kirchen, genauer die einzelnen Gemeinden im Tal, beteiligten sich daran, den Gefallenen des Ersten Weltkriegs zu gedenken. Die evangelisch-reformierte Gemeinde Gemarke entschied sich dazu, ihren Gefallenen in der Friedhofskapelle des Friedhofs Hugostraße eine Seitenkapelle einzurichten, um dort einen Ort der Trauer zu haben. Das Fenster der Kapelle verweist auch auf das Jahr der Einweihung:
Am 13.Juni 1926 wurde die von Prof. Klotzbach aus Barmen entworfene Kapelle eingeweiht. Die Gedächtnishalle ist schlicht gestaltet. Schmale Pfeiler unterteilen den Raum, in den Zwischenräumen wurde Marmortafeln angebracht, die 700 Namen verzeichnen.1
Namenstafeln finden sich auch an der linken und rechten Wand. Gegenüber des Eingangs findet sich eine Tafel:
Die Inschrift lautet:
“Weltkrieg 1914–1918
Ihren gefallenen Mitgliedern zum
Ehrengedächtnis in Dankbarkeit
die Reformierte Gemeinde Gemarke
*
Jes. 55,8–9
Meine Gedanken sind nicht Eure
Gedanken, und Eure Wege sind
nicht meine Wege, spricht der
Herr; Sondern soviel der Himmel
höher ist denn die Erde, so sind
auch meine Wege höher denn
Eure Wege und meine Gedanken
denn Eure Gedanken”