Josef-Keusch-Gedenkstein

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Der Gedenk­stein

Am 1. Okto­ber 1934, so steht es auf der Gedenk­pla­ket­te, wur­de im Rosen­gar­ten des Zoo­lo­gi­schen Gar­tens ein Gedenk­stein für Josef Keusch gesetzt, der am 14. Sep­tem­ber 1934 nach 34 Jah­ren im Dienst der Akti­en­ge­sell­schaft in den Ruhe­stand getre­ten war. An jenem 1. Okto­ber 1934 über­nahm sein Nach­fol­ger, der ehe­ma­li­ge Post­be­am­te Wil­helm Seiff­ge den Direk­to­ren­pos­ten, nicht auf­grund sei­ner Qua­li­fi­ka­ti­on, son­dern auf­grund sei­nes NSDAP-Parteibuches.


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Die Gedenk­pla­ket­te

Josef Keusch, am 1. Mai 1900 als Gar­ten­in­spek­tor ein­ge­stellt, hat­te ein Examen als könig­li­cher Ober­gärt­ner und bau­te den Zoo­lo­gi­schen Gar­ten zu der Anla­ge aus, die wir heu­te im Grun­de auch noch ken­nen, wenn auch sich die Gehe­ge teil­wei­se ver­än­dert haben. Er setz­te nach dem Vor­bild Hagen­becks in Ham­burg auf git­ter­lo­se Frei­an­la­gen, wie beim Nord­land­pan­ora­ma für Rob­ben, Eis­bä­ren und Ren­tie­re, das heu­te noch in Tei­len exis­tiert. Er steu­er­te den Zoo durch die schwie­ri­gen Jah­re des Ers­ten Welt­kriegs und der Nach­kriegs­zeit. Keusch war auch kein Freund der neu­en Macht­ha­ber im Jahr 1934. So berich­tet der ehe­ma­li­ge Zoo­di­rek­tor, Ulrich Schü­rer, in sei­ner Jubi­lä­ums­schrift, dass Keusch kurz vor sei­ner Pen­sio­nie­rung das Was­ser des gro­ßen Tei­ches im Vor­feld eines Gon­d­el­fes­tes der SA ein­fach abge­las­sen habe. Josef Keusch starb 1945.1

Die Inschrift der Gedenk­pla­ket­te am Gedenk­stein lautet:

Dem lang­jäh­ri­gen Lei­ter des Gartens
Direk­tor Josef Keusch
für treue und ver­dienst­vol­le Arbeit
Wup­per­tal, den 1.10.1934
Akti­en­ge­sell­schaft Zoo­lo­gi­scher Garten
der Auf­sichts­rat und Vorstand”


Fußnoten:

  1. Ulrich Schü­rer, 125 Jah­re Zoo­lo­gi­scher Gar­ten Wup­per­tal, Erfurt 2006, S. 30 und 65 f.