Auf dem Parkplatz der Firma Carl Wilhelm Cleff “Vor der Beule” steht seit 2003 ein UH-Knoten aus der Brücke 306, der beim Schwebebahn-Umbau ausgebaut und dort aufgebaut war. Genauere Auskünfte zum Objekt wollte die Firma nicht erteilen.
Eine von vielen historischen Geschichtstafeln im Stadtgebiet. Hier an der Mühlenbrücke.
Seit der Regionale 2006 sind sie in ganz Wuppertal zu finden und immer wieder tauchen neue auf, nun zum Beispiel an der Nordbahntrasse. Die Rede ist von den quadratischen blauen Tafeln, die mit Bild und Text die Geschichte eines Ortes erklären; wer in einem Haus wohnte, welche Persönlichkeit dort geboren wurde, oder was darin produziert wurde, aber auch welche Bedeutung ein Verkehrsweg hatte oder welche Produktionsstätten mittlerweile in der Natur kaum noch zu erkennen sind. Themenschwerpunkt ist “Wuppertal im Industriezeitalter”. Erstellt und realisiert werden die Tafeln von der Geschichtswerktstatt Wuppertal 1, die getragen wird vom Bergischen Geschichtsverein und dem Historischen Zentrum. Sie wurde von der NRW-Stiftung für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege unterstützt. Als man 2006 das 2003 begonnene Projekt der Öffentlichkeit vorstellte, hatte man für jeden Stadtteil unter dem Oberthema „Fäden – Farben – Wasser – Dampf“ mindestens eine Route erstellt:
Route 1: Cronenberg: „Vom Erzabbau zur Werkzeugindustrie“
Route 2: Beyenburg: „Nutzung der Wasserkraft und Entwicklung des Wegenetzes“
Route 10: Vohwinkel: „Vom frühen Verkehrsknotenpunkt zur Stadtgründung“
Route 11: Langerfeld: „Vom Dorf zur Stadt – Urbanisierung im Umland“
Route 12: Zooviertel: „Villenviertel vor den Toren der Stadt“
Route 13: Sedansberg: „“Licht – Luft – Sonne” — Genossenschaft und „Reform-Wohnungsbau“ der 1920er Jahre“ 2
Die Tafeln gehören zwar auch zu den Erinnerungszeichen, werden hier aber als ein Denkmal behandelt, zumal sie eher aufklärerischen als memorierenden Charakter haben. Leider gibt es online keine Übersicht der einzelnen (auch routenunabhängigen) Tafeln.
Seit dem November 2003 erinnert auf dem reformierten Friedhof an der Hugostraße unterhalb der Kapelle ein Gedenkstein am Gräberfeld für die Pfarrer der Gemeinde daran, dass diese dort bestattet wurden und das die Gemeinde, in der sie dienten, Heimat der Barmer Theologischen Erklärung ist. Hans-Martin Schmidt, Sohn eines ehemaligen Pfarrers hat den Stein gestiftet.1
Der Gedenkstein.
Die Inschrift lautet:
“Grabstätte von Pfarrern und Pfarrfrauen
der Evangelisch- reformierten
Kirchengemeinde Barmen-Gemarke
In der Gemarker Kirche schloss
eine Bekenntnissynode am 31.5.1934
in Abgrenzung zur nationalsozialistischen Ideologie
die Barmer Theologische Erklärung.
Sie ist bis in die Gegenwart
verpflichtendes Bekenntnis in der
Evangelischen Kirche im Rheinland.
Die Barmer Theologische Erklärung wurde am 31. Mai 1934 von der Bekenntnissynode in der Gemarker Kirche in Barmen verabschiedet. Die Bekenntnissynode und ihre Erklärung war eine Reaktion auf die erfolgreichen Versuche der nationalsozialistischen “Deutschen Christen” die evangelische Kirche zu übernehmen und auch hier das Führerprinzip einzuführen. Die Barmer Theologische Erklärung wurde vor allem vom Reformierten Karl Barth und dem Lutheraner Hans Asmussen geprägt. Sie lehnten den Anspruch der “Deutschen Christen”, in Adolf Hitler eine Offenbarung Gottes zu sehen, ab. Am 19. und 20. Oktober 1934 folgten in Berlin-Dahlem die zweite Bekenntnissysnode der Bekennenden Kirche, im Juni 1935 die dritte in Augsburg. Bei der vierten und letzten im Februar 1936 in Bad Oeynhausen war die Organisation der Bekennenden Kirche aufgrund inhaltlicher Differenzen kaum mehr vorhanden. 1936 protestierte die vorläufige Kirchenleitung noch in einer Denkschrift an Hitler gegen Entchristlichung, Antisemitismus und Terrormaßnahmen, doch zur Reichspogromnacht am 9.November 1938 schwieg sie.2
Die Linden in den Ronsdorfer Anlagen am Monhofsfeld.
Am 18. März 2003 ehrte der Freundeskreises Kosice seinen langjährigen Vorsitzenden und jetzigen Ehrenvorsitzenden Alfred Howad zu dessen 75. Geburtstag mit der Pflanzung von zwei Kaiserlinden in den Ronsdorfer Anlagen, von denen eine ihm gewidmet ist und die andere Emil Zátopkes Namen trägt. Emil Zátopek war bis zu seinem Tode im Jahr 2000 ein Freund von Howad und hatte 1988 großten Anteil daran, dass der erste Freundschaftslauf — noch mitten im Kalten Krieg — von Wuppertal nach Kosice durchgeführt werden konnte.1
Klaus-Günther Conrads schrieb 2005 über ihn:
“Alfred Howad und „sein“ Freundeskreis (Ehrenmitglieder: Bundespräsident Johannes Rau, slowakischer Staatspräsident Rudolf Schuster), den er 1980 mit aus der Taufe gehoben hat und dem er von 1992 bis 2005 vorsaß, haben diese erste deutsch-(tschecho-)slowakische Städteverbindung in der Tat mit Leben erfüllt – durch attraktive Bürgerreisen und zahlreiche Begegnungen der Menschen in beiden Städten über die offiziellen Kontakte von Rathaus zu Rathaus hinaus. Herausragende Ereignisse waren die beiden Freundschaftsläufe 1988, 1990 und 1998 nach Kosice und umgekehrt. Als bewährter Chef des Organisationskomitees liefen damals die Fäden bei Alfred Howad zusammen.”
Baum und Gedenktafel
1987 erhielt Howad das Bundesverdienstkreuz, 1989 war er “Wuppertaler des Jahres, und 2003 verlieh Oberbürgermeister Dr. Hans Kremendahl ihm im Wuppertaler Rathaus im Namen des Brundespräsidenten das Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für die Verdienste um die deutsch-slowakische Völkerverständigung.2
Emil Zátopek wurde durch den Gewinn vier olympische Goldmedaillen in London 1948 und Helsinki 1952 berühmt und erhielt aufgrund seines Laufstils den Beinamen “Die Lokomotive aus Prag”. Seine Frau Dana gewann als Speerwerferin ebenfalls olympisches Gold. Er war Offizier der tschechischen Armee, wurde aber wegen seines Einsatzes für Demokratie beim Prager Frühling 1968 gezwungen in einem Uranbergwerk und als Müllmann zu arbeiten und wurde erst 1974 wieder rehabilitiert.3
Die Inschrift für Emil Zatopek
“Kaiser Linde
Gepflanzt für Emil Zatopek
* 19.9.1922 + 21.11.2000
Weltberühmter Langstreckenläufer aus Prag
vierfacher Olympiasieger 1948 und 1952
und ein besonderer Freund Wuppertals”
Die Inschrift für Alfred Howard
“Kaiser Linde
Gepflanzt am 18. März 2003
Zum 75. Geburtstag von Alfred Howad
Langjähriger Vorsitzender des Wuppertaler Freundeskreises Kosice
und verdienstvoller Förderer für gut nachbarschaftliche Beziehungen
zu Deutschlands Nachbarstaaten in Ost- und Westeuropa.”
Am 18. Januar 2017 verstarb Alfred Howad im Alter von 88 Jahren in Wuppertal. 4
Der 1998 gegründete Verein “Der Grüne Weg e.V.” hat es sich zur Aufgabe gemacht mit dem Fahrrad alle Wuppertaler Partnerstädte zu besuchen oder in Wuppertal Gäste aus den Partnerstädten zu empfangen. 2003 begrüßte man 50 Gäste aus 9 Staaten in Wuppertal, um mit ihnen zusammen über Schwerin nach Berlin zu fahren. Zu diesem Anlass pflanzte man am 30. Juli 2003 auf der Hardt die Freundschaftslinde und stellte eine Fahrrad-Skulptur auf, die an dieses Ereignis erinnert. Hergestellt wurde diese von Auszubildenden der Firma Vorwerk. 1
Die Inschrift
Das Fahrrad trägt die Inschrift:
“ ‘Freundschaftslinde’
Diese Linde pflanzten Menschen aus Wuppertal
sowie den Partner- und befreundeten
Städten am 30. Juli 2003 zu Beginn
ihrer Freundschaftstour mit dem
Fahrrad nach Berlin. Der Grüne Weg e.V.
Mit dem Fahrrad zur Partnerstadt.”
Rad und Linde.
Die Räder tragen die Namen von damaligen Wuppertaler Partnerstädten und befreundeten Städte: Legnica, Beer Sheva, Berlin-Schönefeld, Kosice, Jekaterinenburg, St. Etienne, South Tyneside, Matagalpa, Schwerin. Auf den Reifen steht das Motto des Vereins: “Grenzen überwinden, Menschen begegnen, Kultur erfahren, Freundschaften schließen, Städtepartnerschaft pflegen”
Detail der Skulptur
Seit 2003 sind Engels in Russland, Tabarka in Tunesien und Qingdao sowie Xinxiang in China hinzugekommen. Vor allem letztere dürften eine radfahrerische Herausforderung darstellen…
Die Gedenktafel in der Untergrünewalder Straße 10, dem Wohnhaus von Hillmann.
Am 24. Mai 2003 weihte der SPD-Unterbezirk Wuppertal eine Gedenktafel an der Untergrünewalder Straße Nummer 10 im Luisenviertel ein, die an Hugo Hillmann erinnert. Dieser war 1823 in der Aue als Sohn von Friedrich Hillmann, der 1811 aus Unna nach Elberfeld gekommen war, und seiner Frau Maria Helena Angermund geboren worden.1 Später lebte er in der Untergrünewalder Straße. Er erlernte den Beruf des Brauers und hatte erst am Rommelspütt und später in der Poststraße eine Gaststätte.2 1849 verweigerte er sich dem Aufruf des Preußischen Militärs die Demokratiebewegung in Süddeutschland niederzuschlagen. Mit seinem Bruder Otto rief er ein Komite der Kriegsdienstverweigerer der Landwehrmänner in Elberfeld aus, das unerwartet großen Zuspruch erhielt. Es entwickelte sich der Aufstand der Elberfelder Barrikade.
Die Gedenktafel, wie für moderne Gedenktafeln üblich mit reichlich Text.
Hillmann und sein Bruder mussten deswegen England fliehen, wo sie Karl Marx, Friedrich Engels und Ferdinand Lassalle trafen und Hillmann zum Sozialisten wurde. Nachdem er ins Wuppertal aufgrund einer Amnestie zurückgekehrt war, beteiligte er sich 1861 an der Gründung des Elberfelder Arbeitervereins. Am 23. Mai 1863, 140 Jahre vor der Einweihung der Gedenktafel, war er in Leipzig eines von 14 Gründungsmitgliedern des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins. Es war der Vorgängerorganisation der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. In Ronsdorf hielt Lassalle am 22. Mai 1864 bei einem Stiftungsfest des örtlichen ADAV seine letzte große Rede, die sogenannte Ronsdorfer Rede, bevor er bei einem Duell knapp drei Monate später tödlich verwundet wurde. 3 1869 beteiligte sich Hillman an der Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei zusammen mit August Bebel und Wilhelm Liebknecht.4 Hillman hingegen trieben 1880 die Bismarckschen Sozialistengesetze erneut ins Exil, diesmal in die Vereinigten Staaten. Als er von dort zurückkehrte lebte er in Armut in Elberfeld bis zu seinem Tode 1898. Er wurde auf dem Katholischen Friedhof Uellendahl bestattet. 5
14 Männer und ein Hund. Ganz rechts Lassalle, doch wie Hugo Hillmann aussah, ist unbekannt. Er kann daher nicht auf diesem Foto identifiziert werden. Eine kleine Ironie der Geschichte.
Gedenkstätte für gestorbene Kinder auf dem Friedhof Vohwinkel. Links im Grün versteckt der Engel mit Posaune.
2003 entstand bei fünf1 Vohwinkler Frauen der evangelischen Gemeinde, deren Kinder früh gestorben waren, die Idee, auf dem Friedhof an der Ehrenhainstraße eine Trauerstätte für verstorbene Kinder einzurichten. Von Pfarrerin Sylvia Wiederspahn unterstützt, stellte die Evangelische Gemeinde eine Fläche neben der Kapelle zur Verfügung. Am 20. September 2003 wurde das 20.000 Euro teure Projekt eingeweiht. Im Zentrum der Gedenkstätte stehen Skulpturen von Christiane Püttmann, die auf einem stählernen Säulen viele verschiedene versteinerte Gesichter zeigen. Die Trauerstätte soll betroffenen Eltern und Angehörigen “Raum für ihre Trauer” geben.2 Jedes Jahr gibt es im September einen besonderen Gottesdienst.
Die Skulpturen von Christine Püttmann.Weitere Ansichten.Weitere Ansichten.
Am 19. September 2010 wurde die Trauerstätte um einen 82 Zentimeter hohen, an einem 2,50 hohen Mast angebrachten Engel mit Posaune ergänzt. Das Windspiel, das Hoffnung auf die Ewigkeit machen soll, wurde aus Spenden finanziert.3
Engel mit Posaune.
Der zentrale Grabstein der “Trauerstätte zur Erinnerung verstorbener Kinder”
Am 25. Mai 2003 bezog der Wupperverband seine neue Hauptverwaltung im Gebäude der ehemaligen Verwaltung der Barmer Ersatzkasse. Vor dem Gebäude an der Unteren Lichtenplatzer Straße steht seitdem das “Wasserportal” des Wuppertaler Bildhauers Frank Breidenbruch. Das “Tor zu einer anderen Welt” ist in eine Landschaft eingebettet, die einen stilisierten Flusslauf von der Quelle zur Mündung zeigt.1
Im Sommer 2003 wurde der Kirchplatz im Herzen der Elberfelder Innenstadt umgestaltet und dabei auch von Archäologen untersucht, bildet er doch um die Alte Reformierte Kirche den Siedlungsursprung der Stadt. Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung beantragte in der Sitzung vom 24. Juli 2003, dass man dort bei der Umgestaltung ein “Elberfeld-historisches Ensemble” schaffe, da es bisher keine Darstellung der Siedlungshistorie gebe. Neben dem Granitsockel des inzwischen wieder hergestellten Armenpflege-Denkmals, schlug die SPD-Fraktion auch die Verwendung der Bodenplatten des Döppersberger Kugelbrunnens vor.1 Die Bezirksvertretung beschloss auch dementsprechend und stellte aus den eigenen Mittel eine Beteiligung an den Kosten in Aussicht.2
Der Siedlungsgrundriss im Jahr 1550.
Am 24. September 2003 nahm die Bezirksvertretung die dahingehenden Planungen des zuständigen Ressorts Stadtentwicklung und Stadtplanung zur Kenntnis, ebenso der Denkmalpflegeausschuss am 2.10.2003.3 Am 8. November 2003 wurde der neugestalte Platz dann mit einem Vortrag des Historikers Dr. Klaus Goebel und einer Rede des Oberbürgermeisters Dr. Hans Kremendahl eingeweiht, vermutlich stand damals auch schon das Modell, auch wenn es nicht explizit in der Zeitungsmeldung erwähnt wird.4
“Der Blitz von unten” erinnert an den Widerstand gegen den Kapp-Putsch am Ostersbaum 1920.
Am Wochenende vom 5. und 6. Juli 2003 wurde auf dem kleinen dreieckigen Platz zwischen Flensburger- und Paradestraße ein Denkmal eingeweiht, dass an den am Ostersbaum im März 1920 stattgefundenen Aufstand Elberfelder Arbeiter gegen den Kapp-Putsch erinnert.1 Der Kunstleistungskurs der Jahrgangsstufe 13 der nahegelegenen Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule hatte unter der Leitung der Kunstlehrerin Hildegard Budke-Hohmann 19 verschiedene Denkmäler entworfen. Eine Jury aus Vertretern der Stadt wählte in Zusammenarbeit mit der bekannten Wuppertaler Bildhauerin Ulle Hees, die im Juli 2012 verstorben ist, den Entwurf “Der Blitz von unten” aus, der dem Märzgefallenen-Denkmal von Walter Gropius auf dem Historischen Friedhof Weimars nachempfunden ist.2 Anschließend wurde es unter Anleitung von Ulle Hees von der Firma Facit und dem Schlosser Afrim Salihi gefertigt. Zur Einweihung erschienen auch einige Zeitzeugen der Ereignisse3, die der Bergische Geschichtsverein auf einer Gedenktafel wie folgt beschreibt:
Die Tafel vom Bergischen Geschichtsverein
Die Gedenktafel
Der Schützenbrunnen an der Spitze des Platzes ist heute ohne Funktion.