Das Kriegerdenkmal der niederländisch-reformierten Gemeinde auf dem Friedhof an der Katernberger Straße.
Am 8. Dezember 1953 beschloss das Presbyterium der niederländisch-reformierten Gemeinde das bestehende Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, das bislang nicht dokumentiert ist, durch ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege zu ersetzen. Vermutlich wurde der neue Gedenkstein vom Wuppertaler Steinmetz Aretz hergestellt.1 1961 wurde der Basiskörper nach unten verlängert und die alten drei Gedenktafeln wurden durch sechs neue, einheitliche ersetzt. Auf dem Denkmal sind neben den Namen der Gefallenen das Todesdatum, zwei Stahlhelme, vier Schwerter und die Inschrift zu sehen:
„1914 1918
Für’s Vaterland
1939 – 1945“
Die untere rechte Tafel trägt zusätzlich noch vier Namen von Opfern des Luftangriffs auf Elberfeld vom 25. Juni 1943
In der Vorhalle der evangelischen Kirche in Vohwinkel wurden nach dem Ersten Weltkrieg Gedenktafeln mit den Namen der Gefallenen Gemeindemitgliedern angebracht.1 Im Rahmen der Kirchenrenovierung um 1990 wurden diese entfernt.2 Bilder und weitere Informationen sind bislang nicht bekannt.
Am Abend des 20. November 1926 versammelten sich die Landwehrvereine Ronsdorfs und der Umgebung im Ratskeller des alten Ronsdorfer Rathauses, um dort eine Ehrentafel für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges einzuweihen. Ihr Verbleib ist unbekannt.1 Die bei Meyer-Kahrweg genannte Quelle: „GA, 22.11.1926, Ausgabe Bergisch Land“ enthält keinen Hinweis auf die Einweihung.
1925 wurde in der Vohwinkeler Kirche St. Mariä Empfängnis eine Krieger-Gedächtniskapelle eingerichtet. Im April 1964 wurde sie durch die heutige Taufkapelle ersetzt.1
Am 6. November 1987 wurde an der Außenseite der katholischen Kirche St. Joseph in Ronsdorf, einem 1969 errichteten Betonbau, ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Gemeinde im Ersten und Zweiten Weltkrieg eingeweiht. Bereits zur Einweihung des Neubaus hatte man einen alten steinernen Corpus ohne Arme an der Außenseite zur Remscheider Straße angebracht, dazu die Aufforderung „Er braucht deine Hände“. 1987 konnte man endlich das lange verfolgte Vorhaben eines Denkmals verwirklichen und drei aus Quimbra-Granit gefertigte Steinplatten, die von der Cronenberger Firma Grabmale Kaiser bearbeitet wurden, neben dem Corpus anbringen. Die linke zählt namentlich die 46 Gefallenen des Ersten, die rechte die 57 Gefallenen des Zweiten Weltkriegs auf. Beide werden durch eine kleine mittlere Tafel verbunden, die die Inschrift enthält:1
Die Gedenktafeln.
„Zum Gedenken
der Gefallenen
beider Weltkriege
aus unserer
Gemeinde
***
Wer
an mich glaubt
wird leben auch
wenn er stirbt
Joh 11,25.
Irgendwann zwischen 1919 und 1939 schuf man in der Landwirtschaftsschule in Vohwinkel einen Ehrenschrein für die 27 im Ersten Weltkrieg gefallenen Schüler. Weder Entstehungsdatum, noch der Bildhauer sind bekannt. Wie aus der Widmung hervorgeht, wurde der Schrein vom Verein der ehemaligen Schüler gestiftet.
Der Ehrenschrein für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs der Landwirtschaftsschule Vohwinkel.
Die Fronten der Türen zeigen Soldat..… und Bäuerin.
Die Landwirtschaftsschule wurde vom Kreis Mettmann 1879 in Wülfrath gegründet und hatte als Winterschule die Aufgabe der Ausbildung des bäuerlichen Nachwuchs. Die 14-20 Jahre alten Schüler kamen aus den Kreisen Düsseldorf, Lennep, Düsseldorf, aus Elberfeld, Barmen, Essen und Mülheim, einige auch aus Gelsenkirchen, Bochum und Recklinghausen. In Lennep und Kettwig wurden später weitere Winterschulen gegründet, 1892 wurde durch die Zahl der Schüler der Umzug in ein größeres Gebäude in der heutigen Goethestraße nötig. 1900 wurde die Schule ins verkehrsgünstige Vohwinkel verlegt, am 1. Mai 1906 konnte das Schulgebäude in der damaligen Hohenzollernstraße bezogen werden – heute Corneliusstr. 31 -, wo auch der Ehrenschrein seinen Platz fand. 1925/1926 waren 86 Schüler angemeldet. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Schülerzahl durch die Technisierung der Landwirtschaft zurück. Am 27. Oktober 1969 wurde die Landwirtsschaftsschule mit jener in Ratingen zusammengelegt und nach Mettmann verlegt, wo der Schrein zusammen mit der Gedenktafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs seinen Platz fand.1 2006 zog die Schule aus dem Gebäude in der Goldbergerstraße 30 aus. Seit 2010 sind sie im Archiv des Kreises Mettmann zu Hause.
Der Schrein mit offenen Türen.
Der aus dunklem Holz gefertigte Schrein zeigt rund um die Türen 16 Medaillen mit Motiven aus der Landwirtschaft und aus dem „Kriegshandwerk“, auf der Frontseite der Türen sind der Mann als Krieger und die Frau als Bäuerin abgebildet, um ihre Aufgabe im Krieg zu symbolisiern. Öffnet man die Türen, sieht man die Inschrift und die Namen der Gefallenen in goldener Farbe auf schwarzem Grund.
„1914 – 1918
fielen im Kampfe um den
deutschen Heimatboden“
Neben den Namen der Gefallen verzeichnet die Tafel auch den Herkunftsort und das Todesdatum. Die Namen sind geordnet nach Todesdatum, von links nach rechts. Bereits 19 Tage nach Kriegsausbruch fiel August Bassenhaus, Otto Gierlich starb an seinen Verwundungen „erst“ am 4. April 1920.
Am unteren Rand des Schreins findet sich die ins Holz geschriebene Widmung:
„Seinen Gefallenen
Gewidmet vom Verein der
ehem. Winterschüler“
Die Reichsbahndirektion im Jahr 1936. Stadtarchiv Wuppertal, 12.7.1.1
Am 23. August 1936 wurde im Hauptgebäude der Reichsbahndirektion am Bahnhof in Elberfeld ein Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Eisenbahner des Reichsbahndirektionsbezirks Elberfeld eingeweiht. Schon im Jahr 1924 hatte man im Gebäude eine Bronzetafel für die 1578 Gefallenen angebracht, doch aufgrund der Inflation konnte das Ehrenmal damals nicht weiter ausgestaltet werden. 1936 konnte man dann endlich im Treppenhaus einen marmornen Schrein, der das Ehrenbuch mit den Namen der Gefallenen enthielt, aufstellen. Er fand seinen Platz unter einem neugestalteten Gedächtnisfenster, dass von den Düsseldorfer Künstlern Heinrich Rüter und Walter Putfarken gestaltet und von dem Essener Glasmaler Wilhelm Hallermann ausgeführt worden war. Die Bronzetafel von 1924 verschloss den Schrein und vollendete damit das Ehrenmal.
Das Gedächtnisfenster in der Reichsbahndirektion. Entnommen aus: Bergisch-Märkische-Zeitung vom 24. August 1936.
In der Bergisch-Märkischen Zeitung wurde das Fenster wie folgt beschrieben:
„Das Fenster zeigt eine hochragende Führergestalt mit der Fahne, der ein Trupp Soldaten in Pflichtgefühl und mit Begeisterung folgt. Am Boden liegt ein Sterbender, dem ein Kamerad den letzten Liebesdienst erweist. Ein Wald von Kreuzen, über denen das Hakenkreuz als Symbol des Weiterlebens grüßt, deutet auf die Größe des Opfers, das der Weltkrieg gefordert hat.“
Die Inschrift lautet:
„Ihr kämpfet und starbet
für ein grösseres Deutschland“
Die Gestaltung des Fensters und der Inschrift, sowie die zeitgenössische Beschreibung machen deutlich, wie sehr das Gefallenen-Gedenken von der national- sozialistischen Propaganda vereinnahmt wurde und weniger für die Bewältigung der Trauer als für die Verherrlichung des Krieges genutzt wurde. Mit der Wirklich des Weltkrieges, besonders an der Westfront, hat diese Darstellung natürlich nichts gemein. Außerdem kämpften die Soldaten – in ihren Augen – für die Verteidigung der Heimat und nicht für „ein grösseres Deutschland“.
Dementsprechend lautet auch die schlichte Inschrift der Bronzetafel von 1924, die am unteren Bildrand zu erkennen ist:
„Den für das Vaterland Gefallenen zum Gedächtnis,
den Lebenden zur Mahnung!“
Außerdem zeigte die Bronzetafel noch ein Eisernes Kreuz und die Jahreszahlen 1914 und 1918.Was aus dem Kriegerehrenmal wurde, ist unklar. Das Gedächtnisfenster dürfte, selbst wenn es den Bombenangriff auf Elberfeld 1943 überstand, nach 1945 entfernt worden sein. Über den Verbleib von Schrein und Gedenktafel ist nichts bekannt.1
Die Hauptpost an der Morianstr. auf einer zeitgenössischen Postkarte. Bild ergänzt am 17. April 2021Die Hauptpost aus ein anderen Perspektive. Bild ergänzt am 17. April 2021.
Am 19. April 1936 wurde in der Wuppertaler Hauptpost an der Morianstraße das Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg getöteten Mitarbeiter eingeweiht. Es befand sich in einem Raum in der vierten Etage des Postgebäudes und bestand aus dem Wandbild „Stoßtrupp“ des Elberfelder Malers Diet Plaetzer und einer Liste der 76 Gefallenen an der gegenüberliegenden Wand, wo auch Todesdatum und -ort verzeichnet waren. Nachdem ihre Namen zur Einweihung verlesen wurden, hielt der Präsident der Oberpostdirektion Düsseldorf, Schenk, die Weiherede und anschließend übernahm Oberpostrat Senftleben das Ehrenmal in die Obhut der Hauptpost. Die Kosten für das Denkmal hatten die Beschäftigten übernommen und einen Wettbewerb ausgeschrieben, aus dem sie den Entwurf Plaetzers auswählten.
Der Entwurf 1935. Entnommen aus: Rheinische Landeszeitung vom 1.8.1935.
Das ausgeführte Denkmal. Entnommen aus: Bergische Heimat, Oktober 1938, S. 249.
Das Wandbild zeigt einen Stoßtrupp, wie er während des Ersten Weltkriegs als taktisches Mittel entwickelt wurde. Es waren kleine Einheiten, die aus Freiwilligen bestanden und im Stellungskrieg als unabhängige Eliteeinheiten operierten. Ihr Status als Freiwillige, ihr oft sehr verlustreicher Einsatz und ihre überdurchschnittliche Ausbildung führte zu einer mythischer Überhöhung ihrer Kampfkraft und ihrer Opferbereitschaft, nicht zuletzt durch den Roman „In Stahlgewittern“ von Ernst Jünger, der selbst Hauptmann eines Stoßtrupps gewesen war. Das Wandbild zeigt einen solchen Stoßtrupp, der geduckt vorrückt, während der führende Soldat für sein Vaterland fällt. Dementsprechend stellte der General-Anzeiger fest:
„Die Idee des Opfers für Volk und Vaterland ist dem Künstler hervorragend gelungen […]“
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Ehrenmal zerstört.1
Einweihung des Kriegerdenkmals des SC Alemannia Vohwinkel, unverkennbar unter dem Einfluss des NS-Regimes. Entnommen aus: Bergisch-Märkische-Zeitung vom 25.11.1935.
Am 24. November 1935 weihten die Mitglieder des Sportclubs Alemannia Vohwinkel an der Waldkampfbahn ihr kleines Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs ein. Es bestand aus einem 40 Zentner schweren Kalksteinfindling, an dem eine handgetriebene Kupfertafel angebracht worden war, die, von einem Eisernen Kreuz gekrönt, die Namen der gefallenen Vereinsmitglieder bewahren sollte. Die Kosten wurden von den Vereinsmitgliedern getragen, die auch die Aufstellung des Steines organisierten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Findling zugewachsen und vergessen, die Kupfertafel mit den neun Namen gestohlen. Nachdem der SC Alemannia Vohwinkel 1954 mit anderen Vereinen zum Wuppertaler SV fusionierte, wurde das Ehrenmal endgültig vergessen, sodass der Findling heute überwuchert und vergessen am Sportplatz steht.1
Mit einem feierlichen Gottesdienst weihte die lutherische Gemeinde der Kirche am Kolk am 23. November 1934 ihr Kriegerehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs ein. Das Ehrenmal fand in zwei Nischen an den Seiten des Altars seinen Platz und bestand aus vier Bronzetafeln, die die 1576 Namen der Gefallenen trugen. Zwischen den jeweils zwei Tafeln in einer Nische befand sich eine Darstellung des gekreuzigten Christus (links) und des in den Himmel auffahrenden Christus (rechts). Davor befand sich ein Sarkophag ähnlicher Vorbau aus Stein, der das Eiserne Kreuz trug. Geschaffen hatte das Ehrenmal der Elberfelder Bildhauer Fritz Lücken.
Der linke Teil des Kriegerdenkmals in der Kirche am Kolk. Entnommen aus: General-Anzeiger vom 17.11.1934.
Bereits am 21 .Januar 1923 hatte man eine Gedenktafel für die Gefallenen eingeweiht, mit der Absicht diese später zu ersetzen.
Beim Bombenangriff auf Elberfeld im Juni 1943 wurde das Ehrenmal ein Opfer der Flammen. Lediglich ein zweiter Bronzeguss des gekreuzigten Christus existiert und befindet sich im Besitz der Familie des Bildhauers. (Stand: 1991)1