Ehrenschrein für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen der Landwirtschaftsschule Vohwinkel

Irgend­wann zwi­schen 1919 und 1939 schuf man in der Land­wirt­schafts­schu­le in Voh­win­kel einen Ehren­schrein für die 27 im Ers­ten Welt­krieg gefal­le­nen Schü­ler. Weder Ent­ste­hungs­da­tum, noch der Bild­hau­er sind bekannt. Wie aus der Wid­mung her­vor­geht, wur­de der Schrein vom Ver­ein der ehe­ma­li­gen Schü­ler gestiftet.


Der Ehren­schrein für die Gefal­le­nen des Ers­ten Welt­kriegs der Land­wirt­schafts­schu­le Vohwinkel.

Die Fron­ten der Türen zei­gen Soldat..

… und Bäuerin.

Die Land­wirt­schafts­schu­le wur­de vom Kreis Mett­mann 1879 in Wülf­rath gegrün­det und hat­te als Win­ter­schu­le die Auf­ga­be der Aus­bil­dung des bäu­er­li­chen Nach­wuchs. Die 14–20 Jah­re alten Schü­ler kamen aus den Krei­sen Düs­sel­dorf, Len­nep, Düs­sel­dorf, aus Elber­feld, Bar­men, Essen und Mül­heim, eini­ge auch aus Gel­sen­kir­chen, Bochum und Reck­ling­hau­sen. In Len­nep und Kett­wig wur­den spä­ter wei­te­re Win­ter­schu­len gegrün­det, 1892 wur­de durch die Zahl der Schü­ler der Umzug in ein grö­ße­res Gebäu­de in der heu­ti­gen Goe­the­stra­ße nötig. 1900 wur­de die Schu­le ins ver­kehrs­güns­ti­ge Voh­win­kel ver­legt, am 1. Mai 1906 konn­te das Schul­ge­bäu­de in der dama­li­gen Hohen­zol­lern­stra­ße bezo­gen wer­den — heu­te Cor­ne­li­us­str. 31 -, wo auch der Ehren­schrein sei­nen Platz fand. 1925/1926 waren 86 Schü­ler ange­mel­det. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg ging die Schü­ler­zahl durch die Tech­ni­sie­rung der Land­wirt­schaft zurück. Am 27. Okto­ber 1969 wur­de die Land­wirts­schafts­schu­le mit jener in Ratin­gen zusam­men­ge­legt und nach Mett­mann ver­legt, wo der Schrein zusam­men mit der Gedenk­ta­fel für die Gefal­le­nen des Zwei­ten Welt­kriegs sei­nen Platz fand.1 2006 zog die Schu­le aus dem Gebäu­de in der Gold­ber­ger­stra­ße 30 aus. Seit 2010 sind sie im Archiv des Krei­ses Mett­mann zu Hause.


Der Schrein mit offe­nen Türen.

Der aus dunk­lem Holz gefer­tig­te Schrein zeigt rund um die Türen 16 Medail­len mit Moti­ven aus der Land­wirt­schaft und aus dem “Kriegs­hand­werk”, auf der Front­sei­te der Türen sind der Mann als Krie­ger und die Frau als Bäue­rin abge­bil­det, um ihre Auf­ga­be im Krieg zu sym­bo­li­si­ern. Öff­net man die Türen, sieht man die Inschrift und die Namen der Gefal­le­nen in gol­de­ner Far­be auf schwar­zem Grund.


1914 — 1918
fie­len im Kamp­fe um den
deut­schen Heimatboden”


Neben den Namen der Gefal­len ver­zeich­net die Tafel auch den Her­kunfts­ort und das Todes­da­tum. Die Namen sind geord­net nach Todes­da­tum, von links nach rechts. Bereits 19 Tage nach Kriegs­aus­bruch fiel August Bas­sen­haus, Otto Gier­lich starb an sei­nen Ver­wun­dun­gen “erst” am 4. April 1920.
Am unte­ren Rand des Schreins fin­det sich die ins Holz geschrie­be­ne Widmung:
“Sei­nen Gefallenen
Gewid­met vom Ver­ein der
ehem. Winterschüler”

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Fußnoten:

  1. RMK, S. 344 f.