Die Elberfelder Löwen

1831–33 schuf der Bild­hau­er Wil­helm Joseph Imhoff nach einem Modell von Chris­ti­an Dani­el Rauch zwei schrei­ten­de, bron­ze­ne Löwen für die Frei­trep­pe des neu­en Elber­fel­der Rat­hau­ses, des heu­ti­gen von-der-Heydt-Muse­ums. Inzwi­schen haben dort Skulp­tu­ren von Tony Craig ihren Platz gefun­den. Gegos­sen wur­den sie in der Gute­hoff­nungs­hüt­te in Ober­hau­sen. Durch ein instal­lier­tes Gas­rohr konn­ten sie zum fest­li­chen Ereig­nis Feu­er speien.


Die Löwen sind auf die­ser Foto­gra­fie am Ein­gang des Alten Elber­fel­der Rat­hau­ses zu erah­nen. Samm­lung  Unte­re Denk­mal­be­hör­de. (Bild hin­zu­ge­fügt am 27.12.2011)

Eine Anek­do­te erzählt, dass der Bild­hau­er, als er die Löwen nach Elber­feld brach­te, plötz­lich 800 statt den ver­ein­bar­ten 440 Talern ver­lang­te, wor­auf der Ober­bür­ger­meis­ter Brü­ning die Annah­me ver­wei­ger­te. Der Bild­hau­er stell­te die Löwen drauf­hin in einer Bret­ter­bu­de an der Schloß­blei­che aus und warb für eine Kunst­aus­stel­lung. Ein­tritts­preis: 5  Sil­ber­gro­schen, Kin­der die Hälf­te. Angeb­lich konn­te der Bild­hau­er so doch sei­nen Preis erzie­len und über­gab die Löwen an die Stadt Elberfeld.


Brül­len­der Löwe

1877 beschloß die Stadt­ver­ord­ne­ten-Ver­samm­lung die Löwen dort zu ent­fer­nen, da sie den Ver­kehr zu sehr stör­ten. Sie wur­den für zehn Jah­re in einem Lager­haus am Neu­en­teich unter­ge­stellt und 1887 am Ein­gang der neu­en Bade­an­stalt am Brau­sen­werth (Döp­pers­berg) wie­der auf­ge­stellt. Im Zwei­ten Welt­krieg wur­den die Löwen beschä­digt und beim Abtrans­port zum neu­en Stand­ort am Zoo­lo­gi­schen Gar­ten wur­de einer dann voll­stän­dig zer­stört.1

Der  über­le­ben­de Löwe fand dann bei der Fir­ma Blum­hardt (durch den Ein­satz von Inha­ber Gün­ter Muth­mann2) ein neu­es zu Hau­se3, blieb aber im Besitz der Stadt.4 Genera­tio­nen von Lehr­lin­gen küm­mer­ten sich bei Blum­hardt um den Löwen. Eine der ers­ten Maß­nah­men war die “Trans­plan­ta­ti­on” des Schwan­zes des zer­stör­ten Löwen, da der Über­le­ben­de sei­nen ein­ge­büßt hat­te.5


Der über­le­ben­de Löwe auf dem Gelän­de der Fir­ma Blum­hardt in Voh­win­kel. Samm­lung Unte­re Denk­mal­be­hör­de (Hin­zu­ge­fügt am 27.12.2011)

1965 erhielt der Bild­hau­er Joa­chim Wolf-Mül­ler von der Stadt Wup­per­tal den Auf­trag vom geret­te­ten Löwen und den Über­res­ten des ande­ren Abdrü­cke zu neh­men und die Löwen wie­der­auf­er­ste­hen zu las­sen. Man ent­schied sich die Löwen vor der Bun­des­bahn­di­rek­ti­on auf­zu­stel­len. Mit dem  Guss der neu­en Löwen bei August Bischof in Düs­sel­dorf kos­te­ten die neu­en Löwen 38.000 DM, zusätz­lich muss­ten noch 16.000 DM für die Auf­stel­lung bezahlt wer­den. Am 8. Juni 1967 wur­den die Löwen aufgestellt.


Die Löwen vor der ehem. Bundesbahndirektion.

Der rech­te Löwe in vol­ler Größe.

Es ist zu hof­fen, dass die­se schö­nen Tie­re mit dem neu­en Döp­pers­berg ein bes­se­res Umfeld bekom­men, vor dem ver­gam­mel­ten Ein­gang zur leer­ste­hen­den Reichs­bahn­di­rek­ti­on und der schlag­loch­über­säh­ten Zufahrt zum Taxi­war­te­platz am Haupt­bahn­hof sieht es aus, als hät­te man ver­ges­sen sie abzu­ho­len.6


1993 erklär­te der Bru­der und Erbe des Ret­ter des Löwen, Wil­helm Muth­mann, dass er den Löwen nicht wei­ter pfle­gen kön­ne und for­der­te die Stadt auf, sich end­lich um ihren Besitz zu küm­mern,7 nach­dem bereits 1990 ein sol­cher Auf­ruf vom Vor­sit­zen­den des Ber­gi­schen Geschichts­ver­eins, Dr. Micha­el Met­schies, unge­hört ver­hallt war.8 Die Stadt reagier­te dies­mal und zeig­te sich einer erneu­ten Auf­stel­lung gegen­über auf­ge­schlos­sen, sah sich aber nicht im Stan­de die Instand­set­zungs­kos­ten von 150.000 DM auf­zu­brin­gen. Aller­dings scheint sich hier ein Feh­ler ein­ge­schi­chen zu haben, da die Restau­rie­rung spä­ter sehr viel weni­ger Kos­ten ver­ur­sach­te.9 Am 13.November 1993 nahm die WZ schließ­lich die Sache in die Hand und rief zur Akti­on “Ret­tet den Löwen auf”. Unter­stützt vom Kul­tur­amt und der Stadt­spar­kas­se konn­ten die Leser “Löwen­an­tei­le” in Höhe von 20 und 50 DM erwer­ben und über den zukünf­ti­gen Stand­ort abstim­men. Zur Debat­te stan­den der Zoo, der von-der-Heydt-Platz, die Stadt­hal­le oder ein ande­rer Ort. Mit­hil­fe der Spen­den soll­te dem Rost der Kampf ange­sagt wer­den, der aus einem Loch im Bauch des Löwen rie­sel­te. Außer­dem war die Struk­tur einer Pran­ke bereits ver­lo­ren und der Kopf not­dürf­tig geflickt.10 Inner­halb weni­ger Wochen gin­gen bis zum 4.Dezember 1993 14.000 Mark in Löwen­an­tei­len ein, dazu noch grö­ße­re direk­te Spen­den auf ein Spen­den­kon­to. Der größ­te Teil der benö­tig­ten Sum­me war damit bereits vor­han­den.11 Sil­ves­ter 1993 konn­te die WZ schließ­lich ver­mel­den: “Ber­gi­scher Löwe geret­tet”. 20.000 DM waren gespen­det wor­den, das meis­te über die “Löwen­an­tei­le”. Der Metall­bild­hau­er Rai­mund Kittl, der zuvor bereits des Denk­mal Wil­helms I. am Deut­schen Eck in Koblenz restau­riert hat­te, wur­de mit der Instand­set­zung beauf­tragt.12 Am 7.Mai 1994 ver­ließ der Löwe Voh­win­kel gen Düs­sel­dorf, um in der Gie­ße­rei Kittl repa­riert zu wer­den.13 Am 22.Oktober 1994 um 11 Uhr wur­de der Löwe schließ­lich wie­der in Wup­per­tal mit einem Fest emp­fan­gen. Sein neu­er Stand­ort: der Wil­ly-Brandt-Platz hin­ter dem Rat­haus.14


Der “über­le­ben­de” Löwe von 1833. Der Rücken trägt die Spu­ren zahl­rei­cher gro­ßer und klei­ner Kin­der, die ihn als Reit­tier benutzen.

Er soll­te viel­leicht grim­mi­ger gucken…

Inschrift.

Auf dem neu­en Pos­ta­ment wur­de eine klei­ne Pla­ket­te angebracht:

Ber­gi­scher Löwe, 1833
Chris­ti­an Dani­el Rauch (1777–1857)
1993/94 restau­riert mit Hil­fe von Spen­den der
Wup­per­ta­ler Bevöl­ke­rung auf­grund einer
Initia­ti­ve der West­deut­schen Zei­tung und der
Stadt­spar­kas­se Wuppertal

Okto­ber 1994”


Ergän­zung vom 15.01.2015:
Mit­te Janu­ar 2015 wur­den die Löwen an der ehe­ma­li­gen Bun­des­bahn­di­rek­ti­on im Zuge des Umbaus des Döp­pers­berg ent­fernt und ein­ge­la­gert.15

Denkmal zum 25jährigen Jubiläum des Elberfelder Verschönerungsvereins im Mirker Hain

Am Him­mel­fahrts­tag 1895, dem 23.Mai, ent­hüll­te der Elber­fel­der Ver­schö­ne­rungs­ver­ein im Mir­ker Hain an der Kohl­stras­se das Denk­mal, das der Frei­herr August von der Heydt zum Anlass des 25jährigen Bestehens des Ver­eins gestif­tet hat­te. Ein wei­te­res Denk­mal erin­ner­te seit die­sem Jahr auf dem Goe­the­platz am Fried­richs­berg an das 25jährige Bestehens des Vereins.


Denk­mal zum 25jährigen Jubi­lä­um des Elber­fel­der Ver­schö­ne­rungs­ver­eins im Mir­ker Hain.

Das Denk­mal wur­de von einem Bau­un­ter­neh­mer Peters nach den Ent­wür­fen des Archi­tek­ten Wilhlem Hein­richs aus Sand­stein gefer­tigt. Es fehlt heu­te die gro­ße, aus Zink­guss bestehen­de Urne in kronthi­schem Stil, deren Grö­ße unge­fähr zwei Drit­teln des Sockels entsprach.


Die seit der Zeit nach dem Zwei­ten Welt­krieg ein­ge­mei­ßel­te Inschrift.

Inschrift im Postament.

Die Inschrift, die bis zum Zwei­ten Welt­krieg erha­ben aus­ge­führt war und anschlie­ßend ein­ge­mei­ßelt wur­de, lautet:

Zum 25 jähr.
Jubi­lä­um des
Verschönerungs-
Vereins
gestif­tet von
sei­nem Vorsitzenden
Freiherr
August v.d.Heydt”

Am Sockel ist das Datum vermerkt:
“23.Mai
1895”


Das Denk­mal im Mir­ker Hain.

1895 stif­te­te der Ver­schö­ne­rungs­ver­ein eben­falls den  1901 geschaf­fe­nen Jubi­lä­ums­brun­nen auf dem Neumarkt.Der Elber­fel­der Ver­schö­ne­rungs­ver­ein bestand bis 1952/53 und wur­de dann man­gels Mit­glie­der (es waren  nur noch weni­ger als 15) auf­ge­löst, sein Besitz fiel gemäß Geschäfts­ord­nung an den Nach­fol­ger der Stadt Elber­feld: Wup­per­tal.1

Meeresungeheuer-Relief des alten Lichtscheider Wasserturms

Der alte Licht­schei­der Was­ser­turm auf einer unda­tier­ten Auf­nah­me. Im Hin­ter­grund die Schorn­stei­ne von Vor­werk. Samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum, 020/15/17. (Bild ergänzt am 21.01.2012)

Es war am 2. Dezem­ber 1977 um ca. 13:30 Uhr, als der alte Licht­schei­der Was­ser­turm gesprengt wur­de. Trotz der Pro­tes­te der Bevöl­ke­rung hat­ten sich die WSW ent­schie­den, ihn nicht als tech­ni­sches Denk­mal zu erhal­ten. Der alte Licht­schei­der Was­ser­turm war mit sei­nen 400 cbm Fas­sungs­ver­mö­gen zu klein gewor­den und wur­de durch den amtie­ren­den, eben­falls stadt­bild­prä­gen­den Was­ser­turm mit sei­nem Volu­men von 1500 cbm ersetzt. Doch ein Teil des alten Licht­schei­der Was­ser­turms blieb erhal­ten: das soge­nann­te Mee­res­un­ge­heu­er-Reli­ef. Es zier­te einst das Ein­gangs­tor des Turms, heu­te erin­nert es an ihn an einem Ort, der den Bür­gern der Stadt trotz sei­ner Bedeu­tung eher unbe­kannt ist: am Stol­len­ein­gang zum Was­ser­be­häl­ter an der Ober­ber­gi­schen Stra­ße (unter den Sport­plät­zen), wo es im August 1978 restau­riert ange­bracht wur­de.1


Der Stol­len­ein­gang zum Was­ser­be­häl­ter Ober­ber­gi­sche Strasse.

Der Was­ser­be­häl­ter an der Ober­ber­gi­schen Stras­se spei­chert das Trink­was­ser, dass die Stadt Wup­per­tal aus der Gro­ßen Dhünn-Tal­sper­re erhält. Es wird über die Pump­wer­ke in Dabring­hau­sen und im Mors­bach­tal dort­hin geführt.2


Das Mee­res­un­ge­heu­er-Reli­ef

Das Mee­res­un­ge­heur-Reli­ef geht ver­mut­lich auf den Erbau­er des Licht­schei­der Was­ser­turms (Bau­jahr 1902/1903) zurück, den Archi­tek­ten Robert Koch, dem eine Vor­lie­be für Stuck- und Schmuck­de­tails nach­ge­sagt wird. Das Reli­ef zeigt am obe­ren Rand einen fik­ti­ven tie­ri­schen Kopf, aus des­sen Maul ein Was­ser­strom tritt. Am unte­ren Ende trifft das Was­ser auf den Boden, wo sich zwei Ech­sen an dem küh­len Nass laben. An den Sei­ten zeigt das Reli­ef Pflan­zen­or­na­men­te.3


Das Meer­sun­ge­heu­er.

Eine sich laben­de Echse

Gedenktafel für Dr. Klaus Brauda

Direkt neben dem Got­tes­brünn­lein an der Tüters­burg in Wich­ling­hau­sen hängt eine Gedenk­ta­fel für Dr. Klaus Brau­da. Auf­trag­ge­ber waren die CDU Wup­per­tal und der Nord­städ­ter Bür­ger­ver­ein. Die 90 x 50cm gro­ße Bron­ze­ta­fel mit dem Reli­ef des Geehr­ten wur­de von Hans-Her­mann Lücke ent­wor­fen und 30 Jah­re nach der Grund­stein­le­gung für die ers­ten Häu­ser des “Brau­da-Plans” in der Zie­gel­stra­ße in Hecking­hau­sen am 21.Mai 1983 ent­hüllt. Die Inschrift lautet:


Gedenk­ta­fel für Dr.Klaus Brau­da. Lei­der wur­de das Reli­ef ein wenig verunstaltet.

zur Erin­ne­rung an
[Reli­ef]
Dr. Klaus Brauda
1901–1970
Bür­ger­meis­ter der Stadt Wuppertal
Mitlgied des Land­ta­ges NRW
Mit­be­grün­der der CDU
Ehren­mit­glied des Nord­städ­ter Bürgervereins
nach dem
“Brau­da-Plan”
wur­den in Wuppertal
830 Wohnungen
im sozia­len Wohnungsbau
errichtet.
Grund­stein­le­gung am 21. Mai 1953”


Wie die Tafel ver­rät, war Klaus Brau­da, Mit­glied der Beken­nen­den Kir­che und einer der Weg­be­rei­ter der CDU, indem er unter ande­rem mit dem spä­te­ren Bun­des­prä­si­den­ten Gus­tav Hei­ne­mann 1945 im Haus des Fabri­kan­ten Hals­ten­bach Am Dieck 47 die Uni­on zwi­schen evan­ge­li­schen und katho­li­schen Chris­ten för­der­te, durch die die CDU ihre star­ke Posi­ti­on in der Bun­des­re­pu­blik erlang­te.1


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Gottesbrünnlein an der Tütersburg

Got­tes­brünn­lein an der Tüters­burg in Wichlinghausen

Zwi­schen 1780 und 1785 errich­te­te man in der Nähe des Wich­ling­hau­ser Markts das soge­nann­te Got­tes­brünn­lein auf dem Gebiet des dama­li­gen Wyneke­hofes. Das Got­tes­brünn­lein ist eine in Stein gefass­te Quel­le, deren Schacht mit der Pum­pe zunächst mit einem Eisen­git­ter und in spä­te­ren Zei­ten mit einer zwei­flü­ge­li­gen Holz­tür ver­schlos­sen wur­de. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg soll­te der Brun­nen, da er ver­fal­len war, zuge­mau­ert und somit ver­schlos­sen wer­den, woge­gen die Anwoh­ner auf­grund des his­to­ri­schen Alters protestierten.


Das Got­tes­brünn­lein vor dem Zwei­ten Welt­krieg. Post­kar­ten­samm­lung His­to­ri­sches Zen­trum (Bild hin­zu­ge­fügt am 27.12.2011)

1975 konn­te der Brun­nen im Rah­men des NRW- Städ­te­ver­schö­ne­rungs­pro­gramms restau­riert wer­den. Man sanier­te die Sand­stein­ein­fas­sung und restau­rier­te die “Inschrift”, die Vers 10 aus Psalm 65 zitiert:

“Got­tes Brunl
ein hat Wass
er die Fulle
Anno 1781”
Fri­sches Nass

Seit 1975 bezieht der Brun­nen sein Was­ser aus dem Netz der WSW. Mit einer Natur­stein­mau­er stütz­te man die Böschung ab und errich­te­te den drei­stu­fi­gen Vor­bau  aus Natur­stein­plat­ten. Mit 24 Sitz­plät­zen und Sträu­chern schuf man eine klei­ne Anla­ge rund um das Got­tes­brünn­lein in unmit­tel­ba­rer Nähe zum Wich­ling­hau­ser Markt.1

Gedenktafel für die Opfer des Zweiten Weltkriegs im Barmer Rathaus

Die Gedenk­ta­fel

Zwei­ein­halb Zent­ner wiegt die bron­ze­ne Gedenk­ta­fel, die die Stadt Wup­per­tal am 13.November 1961 im Ein­gangs­be­reich des Bar­mer Rat­hau­ses ent­hüll­te. Sie soll an die 16.000 Wup­per­ta­ler Opfer des Zwei­ten Welt­kriegs erin­nern und wur­de von Prof. Kurt Schwip­pert gestal­tet und mit den Bild­hau­ern Eugen Bus­mann und Ger­hard Mau­el aus­ge­führt. Die schlich­te Inschrift lau­tet:1


Den 16000
Toten
der Stadt
Wuppertal
im 2.Welt
krieg zum
mahnenden
Gedächtnis
1939–1945”


“Um die Ecke” hängt bereits seit 1927 die Ehren­ta­fel für die Gefal­le­nen des Bar­mer Rat­hau­ses .

Das Diemel-Denkmal auf der Hardt

Es ist eines des ältes­ten Denk­mä­ler Wup­per­tals und es liegt ver­steckt auf der Hardt, am stei­len Fuß­weg, der vom Spiel­platz­haus an der Wald­büh­ne hin­auf zum Gärt­ner­haus führt. Der genaue Zeit­punkt der Ein­wei­hung ist nicht bekannt, es gibt zwei sich wider­spre­chen­de Quel­len, die ein­mal vom 31. März 1824 und vom 30. April 1824 spre­chen. Klar ist jedoch, wer mit die­sem Denk­mal geehrt wer­den soll­te: Dr. Johann Ste­phan Anton Die­mel, Wund­arzt in der Schö­nen Gas­se in Elber­feld (zwi­schen Alte Frei­heit und Platz am Kolk). In sei­ner Funk­ti­on als Arzt drang er dar­auf, dass für die städ­ti­sche Bevöl­ke­rung, die in Elber­feld immer dich­ter bei­sam­men wohn­te, ein Aus­gleich geschaf­fen wur­de und setz­te sich für Auf­fors­tung am Hardt­berg ein, wo bis­her nur ein Stein­bruch lag. In der Fol­ge setz­te er sich für die Anle­gung der Hardt­an­la­gen ein, mit deren Pla­nung man 1810 begann.


Die­mel-Denk­mal auf der Hardt (vor 2017)

Am 31. März 1821 ver­starb Dr. Die­mel und Elber­fel­der Bür­ger um den Ober­bür­ger­meis­ter Brü­ning ent­schlos­sen sich ihm ein Denk­mal zu set­zen. Man beauf­trag­te den Bild­hau­er Peter Joseph Imhoff mit der Aus­füh­rung des Denk­mals, des­sen Ent­wurf am 19. März 1922 vor den Mit­glie­dern der Denk­mals-Depu­ta­ti­on bestand. Sie beauf­trag­ten den Ober­bür­ger­meis­ter das Denk­mal in Auf­trag zu geben, wenn er sich mit dem Künst­ler auf 800 Reichstha­ler eini­gen kön­ne, Imhoff hat­te 1.000 Reichstha­ler gefor­dert. Die end­gül­ti­ge Sum­me, die nicht über­lie­fert ist, wur­de durch Spen­den aufgebracht.


Der Kopf des Engels (vor 2017)

Das Denk­mal aus Sand­stein zeigt einen Engel Geni­us, der gelas­sen an einem Grab­stein lehnt, und mit der lin­ken Hand einen Äsku­lap­stab, das Sym­bol der Medi­zin, umfasst. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg wur­de das Denk­mal weni­ge Meter nach Osten gesetzt, als man die Anla­gen umge­stal­te­te. 1974 muss­te die Hand erneu­ert wer­den, nach­dem man sie zer­stört hat­te, dabei wur­de auch die Inschrift auf­ge­frischt. Heu­te ist das Denk­mal in kei­nem guten Zustand, die Inschrift ist  mehr­fach beschmiert wor­den, der Kopf des Engels weist Beschä­di­gun­gen auf.


Die Inschrift (vor 2017)

Die Inschrift lautet:

Unse­rem
gemeinnützigem
Mitbürger
dem Dr. J.S.A
Diemel
Stif­ter dieser
Anpflanzungen”


Inschrift an der Seite. 

An der Sei­te des Gedenk­steins fin­det sich die Behaup­tung, dass das Denk­mal 1823 errich­tet wur­de, was even­tu­ell den Zeit­punkt sei­ner Fer­tig­stel­lung in der Köl­ner Werk­statt des Bild­hau­ers meint. Die Ent­hül­lung fand spä­ter statt (s.o.) Unab­hän­gig davon ist das Die­mel-Denk­mal eines des ältes­ten noch erhal­te­nen Bür­ger-Denk­mal des Rhein­lands aus dem 19.Jahrhundert. 1


Das restau­rier­te Denk­mal im Som­mer 2017

Ergän­zung vom 3. Janu­ar 2018:
Im Juni 2017 wur­de das Denk­mal an sei­nen ursprüng­li­chen Stand­ort ver­setzt und restau­riert erneut ein­ge­weiht. Die Kos­ten in Höhe von 40.000 € haben die Lions- und Rota­ri­er Clubs Wup­per­tals, der För­der­ver­ein His­to­ri­sche Park­an­la­gen Wup­per­tal und der Ver­ein der Freun­de und För­de­rer des Bota­ni­schen Gar­tens Wup­per­tal sowie die Bezirks­ver­tre­tung Elber­feld seit 2014 gesam­melt. 2 Bei der Restau­rie­rung wur­den auch Feh­ler der Restau­rie­rung 1974 kor­ri­giert, so erhielt die Hand des Geni­us den Lor­beer­kranz zurück. Mitt­ler­wei­le ist das Die­mel-Denk­mal nicht nur der Erin­ne­rung an eine Per­son des 19. Jahr­hun­derts, son­dern viel­mehr der Kunst des 19. Jahr­hun­derts. Das klas­si­zis­ti­sche Denk­mal ori­en­tiert sich an anti­ken For­men und Figu­ren. Der Geni­us  der Stadt Elber­feld hält den Lor­beer­kranz in der einen Hand und das Sym­bol der Ärz­te, den Äsku­lap­stab. Das Die­mel-Denk­mal gehört zu den frü­hes­ten von Bür­gern — nicht Ade­li­gen — gestif­te­ten Erin­ne­rungs­zei­chen des 19. Jahr­hun­derts.3


Der Äsku­lap-Stab.

Der Genuis mit Lor­beer­kranz in der Hand.

Die restau­rier­te und unbe­schmier­te Inschrift

Auch die Umzäu­nung wur­de rekonstruiert.

Dankestafel in der Gemarker Kirche von 1890

Dan­kes­ta­fel von 1890 in der Gemar­ker Kirche

Nach­dem die refor­mier­te Gemein­de Gemar­ke 1702 die Erlaub­nis zu ihrer Grün­dung erhal­ten hat­te und 1710–1714 ihre Kir­che erbaut hat­te, errich­te­te sie 1718 ein Dank-Monu­ment. Als man 1888–1890 die Gemar­ker Kir­che neu errich­te — die alte war zu klein gewor­den — mau­er­te man das alte Dank-Monu­ment in der Wand der öst­li­chen Vor­hal­le ein, in der west­li­chen brach­te man eine Dan­kes­ta­fel aus Gra­nit an, die an die Grün­dung der Gemein­de erin­nern soll­te. Ihre Inschrift lautet:


Dan­kes­ta­fel in der west­li­chen Vor­hal­le der Gemar­ker Kirche. 

 “Dan­kes­ta­fel
für die am 8.August 1702 von Kur­fürst Johann
Wil­helm den Ober­bar­mer Refor­mier­ten Refor-
mier­ten gewähr­te vol­le Frei­heit ihrer
Reli­gi­ons-Aus­übung, das Recht der Ge-
meindebildung.
Im Voll­ge­fühl des Dan­kes für diese
gro­ße Wohl­tat schrie­ben damals unse
re Väter: ‘Geseg­net sei die­ser Tag unter
allen Tagen, und wer­de das Andenken
des­sel­ben nie in den Sand der Vergessen-
heit geschrie­ben; son­dern in Marmor
und Erz ein­ge­gra­ben um stets unterhal-
ten zu wer­den. Jeho­vah aber verleihe
denen, die die­se hohe Gna­de empfangen
haben, wie auch ihren spä­te­ren Nach-
kömm­lin­gen sei­nen hei­li­gen Geist, der sie
zu ste­ter Dank­bar­keit anspor­ne und sie
kräf­tig­lich antrei­be, der­sel­ben gemäss
zu wan­deln, damit der aufgerichtete
Leuch­ter nicht wie­der von der Stelle
gestos­sen, son­dern bis an das Ende der
Welt von dem erhal­ten wer­de, welcher
zwi­schen den sie­ben gül­de­nen Leuch-
tern wan­delt und die sie­ben Ster­ne in
sei­ner Hand hält.’
Die­ses Bekennt­nis der Väter er-
neu­ern die Nach­kom­men bei der Voll-
endung die­ser neu­en Kir­che 1890.”
Die Tafeln von 1718 und von 1890 haben den Welt­krieg unzer­stört über­stan­den und wur­den beim Wie­der­auf­bau der Gemar­ker Kir­che neu an ihren Platz gestellt, so dass sie beim ers­ten Got­tes­dienst am 18.Mai 1955 wie­der zuge­gen waren.1

Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


 

Dank-Monument in der Gemarker Kirche

Es ist, so weit bekannt, das ältes­te noch erhal­te­ne Denk­mal in Wup­per­tal: das Dank-Monu­ment in der öst­li­chen Vor­hal­le der Gemar­ker Kir­che und es erin­nert an deren Errich­tung. 1702 hat­ten die Refor­mier­ten in Bar­men das Recht erhal­ten eine eige­ne Gemein­de zu bil­den, nach­dem sie bis­her zur Schwel­mer Gemein­de gehört hat­ten, die 1655 gegrün­det wor­den war. Vor allem der Fabri­kant Peter Wichel­haus warb lan­ge beim dama­li­gen Lan­des­her­ren Johann Wil­helm II, Her­zog von Berg und Kur­fürst der Pfalz, der aller­dings katho­lisch war und zöger­te eine pro­tes­tan­ti­sche Gemein­de zu unter­stüt­zen. Am 8.August 1702 fer­tig­te er schließ­lich die Urkun­de aus, die es den Refor­mier­ten von “Gemar­ke” erlaub­te eine eige­ne Gemein­de zu gründen.


Das Dank-Monu­ment in der öst­li­chen Vor­hal­le der Gemar­ker Kirche.

Am 19.Mai 1710 konn­te dann der Grund­stein für den Bau der Kir­che gelegt wer­den, nach­dem eine Samm­lung beson­ders durch die Hil­fe der eng­li­schen Köni­gin Anne, die 1707 im Süden Eng­lands ein Kol­lek­te durch­füh­ren ließ, 8485 Reichs­ta­ler ‑eine stol­ze Sum­me- erbracht hat­te. Am 17.Juni 1714 konn­te die Kir­che ein­ge­weiht wer­den, 1718 brach­te man dann zur Erin­ne­rung und aus Dank­bar­keit eine aus schwar­zem Mar­mor von Jean Fer­di­nand Crop & Fils in Ams­ter­dam gefer­tig­te Tafel an, deren latei­nisch Inschrift vom spä­te­ren Bischof Peter­bo­roughs Dris Whit­te Ken­net ver­fasst wur­de. Sie lautet:


“In DEI OPTIMAX Gloriam
Eccle­siae Refor­ma­tae Pacem
EtGentisAnglicanaeLaudem.
SubAuspiciisSerenissimiPrincipis
JOHANNISWILHELMI
ComilisPalatiniadRhenum.
S:R:I:Archidapiseri & Electoris.
ANNA DEIgratiaMag:Brit:Fran:&Hib:Regina
Precibusnostris&Pietate Sua mota.
Liter­as­Re­gi­as magno­Si­gil­lo­Ang­lai munitas
Solem­ni­te revul­ga­vit DieX.Novemb:A:MDCCVII
Pro­Elee­e­mo­sy­n­is­Po­pu­li sui colligendis:
Quar­um­Virt­ute plus DuoMilliaLibrarum
Mone­tae Anglicanae
Lar­ga manu effu­sa & nobis trans­mis­sa sunt
Tali ope&auxilio HaecSacraAedes
A pri­mis fun­da­men­tis extruc­ta est
Anno Chris­ti MDCCX
Stet diu floreatque.”
Detail der Tafel.

Die Über­set­zung der Inschrift lautet:

Zu des Aller­höchs­ten Ehren, zum Heil der refor­mier­ten Kir­chen und zum Ruhm des eng­li­schen Vol­kes hat unter der Regie­rung des durch­lauch­tigs­ten Fürs­ten Johann Wil­helm, Pfalz­gra­fen am Rhein, des hei­li­gen römi­schen Rei­ches Erz­trugs­es­sen und Kür­furs­ten, Anna von Got­tes Gna­den Köni­gin von Groß-Bri­tan­ni­en, Frank­reich und Irland, durch unse­re Bit­ten und ihre Fröm­mig­keit bewo­gen, unter dem 10.November 1707 eine mit dem gro­ßen eng­li­schen Sie­gel ver­se­he­ne könig­li­che Urkun­de mit der Auf­for­de­rung zur Samm­lung von Lie­bes­ga­ben in ihrem Vol­ke aus­ge­hen zu las­sen. Kraft die­ses Patents sind uns mit gro­ßer Frei­gie­big­keit mehr als 2000 Pfund in eng­li­scher Mün­ze zuge­wandt und zuge­sandt wor­den. Ver­mö­ge sol­cher Bei­hil­fe ist die­ses Got­tes­haus von Grund auf errich­tet im Jah­re des Herrn 1710. Möge es lan­ge ste­hen und in sei­nem Schmuck erhal­ten bleiben.”


Detail der Tafel.

1890 erneu­er­te die Gemein­de ihre Dank­bar­keit und errich­te­te beim Neu­bau der Gemar­ker Kir­che ein wei­te­res Dank-Monu­ment in der west­li­chen Vor­hal­le.1


Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte


Kalksteindenkmal

Kalk­stein­denk­mal.

1969 beauf­trag­ten die Rhei­nisch-West­fä­li­schen Kalk­wer­ke Dor­nap den Mett­man­ner Maler und Gra­fi­ker Jan Peter Lich­ten­ford mit der Errich­tung eines Denk­mals, das auf der Düs­se­ler Höhe in Dor­nap in einer klei­nen Grün­an­la­ge sei­nen Platz fand. Drum­her­um wur­de 1968/69 ein Neu­bau­ge­biet ange­legt, dass vor­wie­gend für die Mit­ar­bei­ter der Kalk­wer­ke bestimmt war. Das Denk­mal besteht aus drei ca.2m hohen und 1,50m brei­ten Stei­nen aus Muschel­kalk, die recht­wink­lig um eine Leucht­stoff­röh­re grup­piert sind. Sie tra­gen sechs Bron­ze­ta­fel mit Reli­efs von Fos­si­li­en, wie sie in Kalk­stein gefun­den wer­den. Auf einer wei­te­ren Bron­ze­ta­fel steht die fol­gen­de Inschrift:1


Bron­ze­ta­fel mit Inschrift.

Vor 300 Mil­lio­nen Jahren
ent­stand unser Kalkstein
Rhei­nisch-West­fä­li­sche Kalk­wer­ke Dornap”







Posi­ti­on des Denk­mals auf der Karte