Die Elberfelder Löwen

1831-33 schuf der Bildhauer Wilhelm Joseph Imhoff nach einem Modell von Christian Daniel Rauch zwei schreitende, bronzene Löwen für die Freitreppe des neuen Elberfelder Rathauses, des heutigen von-der-Heydt-Museums. Inzwischen haben dort Skulpturen von Tony Craig ihren Platz gefunden. Gegossen wurden sie in der Gutehoffnungshütte in Oberhausen. Durch ein installiertes Gasrohr konnten sie zum festlichen Ereignis Feuer speien.


Die Löwen sind auf dieser Fotografie am Eingang des Alten Elberfelder Rathauses zu erahnen. Sammlung  Untere Denkmalbehörde. (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)

Eine Anekdote erzählt, dass der Bildhauer, als er die Löwen nach Elberfeld brachte, plötzlich 800 statt den vereinbarten 440 Talern verlangte, worauf der Oberbürgermeister Brüning die Annahme verweigerte. Der Bildhauer stellte die Löwen draufhin in einer Bretterbude an der Schloßbleiche aus und warb für eine Kunstausstellung. Eintrittspreis: 5  Silbergroschen, Kinder die Hälfte. Angeblich konnte der Bildhauer so doch seinen Preis erzielen und übergab die Löwen an die Stadt Elberfeld.


Brüllender Löwe

1877 beschloß die Stadtverordneten-Versammlung die Löwen dort zu entfernen, da sie den Verkehr zu sehr störten. Sie wurden für zehn Jahre in einem Lagerhaus am Neuenteich untergestellt und 1887 am Eingang der neuen Badeanstalt am Brausenwerth (Döppersberg) wieder aufgestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Löwen beschädigt und beim Abtransport zum neuen Standort am Zoologischen Garten wurde einer dann vollständig zerstört.1

Der  überlebende Löwe fand dann bei der Firma Blumhardt (durch den Einsatz von Inhaber Günter Muthmann2) ein neues zu Hause3, blieb aber im Besitz der Stadt.4 Generationen von Lehrlingen kümmerten sich bei Blumhardt um den Löwen. Eine der ersten Maßnahmen war die „Transplantation“ des Schwanzes des zerstörten Löwen, da der Überlebende seinen eingebüßt hatte.5


Der überlebende Löwe auf dem Gelände der Firma Blumhardt in Vohwinkel. Sammlung Untere Denkmalbehörde (Hinzugefügt am 27.12.2011)

1965 erhielt der Bildhauer Joachim Wolf-Müller von der Stadt Wuppertal den Auftrag vom geretteten Löwen und den Überresten des anderen Abdrücke zu nehmen und die Löwen wiederauferstehen zu lassen. Man entschied sich die Löwen vor der Bundesbahndirektion aufzustellen. Mit dem  Guss der neuen Löwen bei August Bischof in Düsseldorf kosteten die neuen Löwen 38.000 DM, zusätzlich mussten noch 16.000 DM für die Aufstellung bezahlt werden. Am 8. Juni 1967 wurden die Löwen aufgestellt.


Die Löwen vor der ehem. Bundesbahndirektion.

Der rechte Löwe in voller Größe.

Es ist zu hoffen, dass diese schönen Tiere mit dem neuen Döppersberg ein besseres Umfeld bekommen, vor dem vergammelten Eingang zur leerstehenden Reichsbahndirektion und der schlaglochübersähten Zufahrt zum Taxiwarteplatz am Hauptbahnhof sieht es aus, als hätte man vergessen sie abzuholen.6


1993 erklärte der Bruder und Erbe des Retter des Löwen, Wilhelm Muthmann, dass er den Löwen nicht weiter pflegen könne und forderte die Stadt auf, sich endlich um ihren Besitz zu kümmern,7 nachdem bereits 1990 ein solcher Aufruf vom Vorsitzenden des Bergischen Geschichtsvereins, Dr. Michael Metschies, ungehört verhallt war.8 Die Stadt reagierte diesmal und zeigte sich einer erneuten Aufstellung gegenüber aufgeschlossen, sah sich aber nicht im Stande die Instandsetzungskosten von 150.000 DM aufzubringen. Allerdings scheint sich hier ein Fehler eingeschichen zu haben, da die Restaurierung später sehr viel weniger Kosten verursachte.9 Am 13.November 1993 nahm die WZ schließlich die Sache in die Hand und rief zur Aktion „Rettet den Löwen auf“. Unterstützt vom Kulturamt und der Stadtsparkasse konnten die Leser „Löwenanteile“ in Höhe von 20 und 50 DM erwerben und über den zukünftigen Standort abstimmen. Zur Debatte standen der Zoo, der von-der-Heydt-Platz, die Stadthalle oder ein anderer Ort. Mithilfe der Spenden sollte dem Rost der Kampf angesagt werden, der aus einem Loch im Bauch des Löwen rieselte. Außerdem war die Struktur einer Pranke bereits verloren und der Kopf notdürftig geflickt.10 Innerhalb weniger Wochen gingen bis zum 4.Dezember 1993 14.000 Mark in Löwenanteilen ein, dazu noch größere direkte Spenden auf ein Spendenkonto. Der größte Teil der benötigten Summe war damit bereits vorhanden.11 Silvester 1993 konnte die WZ schließlich vermelden: „Bergischer Löwe gerettet“. 20.000 DM waren gespendet worden, das meiste über die „Löwenanteile“. Der Metallbildhauer Raimund Kittl, der zuvor bereits des Denkmal Wilhelms I. am Deutschen Eck in Koblenz restauriert hatte, wurde mit der Instandsetzung beauftragt.12 Am 7.Mai 1994 verließ der Löwe Vohwinkel gen Düsseldorf, um in der Gießerei Kittl repariert zu werden.13 Am 22.Oktober 1994 um 11 Uhr wurde der Löwe schließlich wieder in Wuppertal mit einem Fest empfangen. Sein neuer Standort: der Willy-Brandt-Platz hinter dem Rathaus.14


Der „überlebende“ Löwe von 1833. Der Rücken trägt die Spuren zahlreicher großer und kleiner Kinder, die ihn als Reittier benutzen.

Er sollte vielleicht grimmiger gucken…

Inschrift.

Auf dem neuen Postament wurde eine kleine Plakette angebracht:

„Bergischer Löwe, 1833
Christian Daniel Rauch (1777-1857)
1993/94 restauriert mit Hilfe von Spenden der
Wuppertaler Bevölkerung aufgrund einer
Initiative der Westdeutschen Zeitung und der
Stadtsparkasse Wuppertal

Oktober 1994″


Ergänzung vom 15.01.2015:
Mitte Januar 2015 wurden die Löwen an der ehemaligen Bundesbahndirektion im Zuge des Umbaus des Döppersberg entfernt und eingelagert.15

Denkmal zum 25jährigen Jubiläum des Elberfelder Verschönerungsvereins im Mirker Hain

Am Himmelfahrtstag 1895, dem 23.Mai, enthüllte der Elberfelder Verschönerungsverein im Mirker Hain an der Kohlstrasse das Denkmal, das der Freiherr August von der Heydt zum Anlass des 25jährigen Bestehens des Vereins gestiftet hatte. Ein weiteres Denkmal erinnerte seit diesem Jahr auf dem Goetheplatz am Friedrichsberg an das 25jährige Bestehens des Vereins.


Denkmal zum 25jährigen Jubiläum des Elberfelder Verschönerungsvereins im Mirker Hain.

Das Denkmal wurde von einem Bauunternehmer Peters nach den Entwürfen des Architekten Wilhlem Heinrichs aus Sandstein gefertigt. Es fehlt heute die große, aus Zinkguss bestehende Urne in kronthischem Stil, deren Größe ungefähr zwei Dritteln des Sockels entsprach.


Die seit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg eingemeißelte Inschrift.

Inschrift im Postament.

Die Inschrift, die bis zum Zweiten Weltkrieg erhaben ausgeführt war und anschließend eingemeißelt wurde, lautet:

„Zum 25 jähr.
Jubiläum des
Verschönerungs-
Vereins
gestiftet von
seinem Vorsitzenden
Freiherr
August v.d.Heydt“

Am Sockel ist das Datum vermerkt:
„23.Mai
1895“


Das Denkmal im Mirker Hain.

1895 stiftete der Verschönerungsverein ebenfalls den  1901 geschaffenen Jubiläumsbrunnen auf dem Neumarkt.Der Elberfelder Verschönerungsverein bestand bis 1952/53 und wurde dann mangels Mitglieder (es waren  nur noch weniger als 15) aufgelöst, sein Besitz fiel gemäß Geschäftsordnung an den Nachfolger der Stadt Elberfeld: Wuppertal.1

Meeresungeheuer-Relief des alten Lichtscheider Wasserturms

Der alte Lichtscheider Wasserturm auf einer undatierten Aufnahme. Im Hintergrund die Schornsteine von Vorwerk. Sammlung Historisches Zentrum, 020/15/17. (Bild ergänzt am 21.01.2012)

Es war am 2. Dezember 1977 um ca. 13:30 Uhr, als der alte Lichtscheider Wasserturm gesprengt wurde. Trotz der Proteste der Bevölkerung hatten sich die WSW entschieden, ihn nicht als technisches Denkmal zu erhalten. Der alte Lichtscheider Wasserturm war mit seinen 400 cbm Fassungsvermögen zu klein geworden und wurde durch den amtierenden, ebenfalls stadtbildprägenden Wasserturm mit seinem Volumen von 1500 cbm ersetzt. Doch ein Teil des alten Lichtscheider Wasserturms blieb erhalten: das sogenannte Meeresungeheuer-Relief. Es zierte einst das Eingangstor des Turms, heute erinnert es an ihn an einem Ort, der den Bürgern der Stadt trotz seiner Bedeutung eher unbekannt ist: am Stolleneingang zum Wasserbehälter an der Oberbergischen Straße (unter den Sportplätzen), wo es im August 1978 restauriert angebracht wurde.1


Der Stolleneingang zum Wasserbehälter Oberbergische Strasse.

Der Wasserbehälter an der Oberbergischen Strasse speichert das Trinkwasser, dass die Stadt Wuppertal aus der Großen Dhünn-Talsperre erhält. Es wird über die Pumpwerke in Dabringhausen und im Morsbachtal dorthin geführt.2


Das Meeresungeheuer-Relief

Das Meeresungeheur-Relief geht vermutlich auf den Erbauer des Lichtscheider Wasserturms (Baujahr 1902/1903) zurück, den Architekten Robert Koch, dem eine Vorliebe für Stuck- und Schmuckdetails nachgesagt wird. Das Relief zeigt am oberen Rand einen fiktiven tierischen Kopf, aus dessen Maul ein Wasserstrom tritt. Am unteren Ende trifft das Wasser auf den Boden, wo sich zwei Echsen an dem kühlen Nass laben. An den Seiten zeigt das Relief Pflanzenornamente.3


Das Meersungeheuer.

Eine sich labende Echse

Gedenktafel für Dr. Klaus Brauda

Direkt neben dem Gottesbrünnlein an der Tütersburg in Wichlinghausen hängt eine Gedenktafel für Dr. Klaus Brauda. Auftraggeber waren die CDU Wuppertal und der Nordstädter Bürgerverein. Die 90 x 50cm große Bronzetafel mit dem Relief des Geehrten wurde von Hans-Hermann Lücke entworfen und 30 Jahre nach der Grundsteinlegung für die ersten Häuser des „Brauda-Plans“ in der Ziegelstraße in Heckinghausen am 21.Mai 1983 enthüllt. Die Inschrift lautet:


Gedenktafel für Dr.Klaus Brauda. Leider wurde das Relief ein wenig verunstaltet.

„zur Erinnerung an
[Relief]
Dr. Klaus Brauda
1901-1970
Bürgermeister der Stadt Wuppertal
Mitlgied des Landtages NRW
Mitbegründer der CDU
Ehrenmitglied des Nordstädter Bürgervereins
nach dem
„Brauda-Plan“
wurden in Wuppertal
830 Wohnungen
im sozialen Wohnungsbau
errichtet.
Grundsteinlegung am 21. Mai 1953″


Wie die Tafel verrät, war Klaus Brauda, Mitglied der Bekennenden Kirche und einer der Wegbereiter der CDU, indem er unter anderem mit dem späteren Bundespräsidenten Gustav Heinemann 1945 im Haus des Fabrikanten Halstenbach Am Dieck 47 die Union zwischen evangelischen und katholischen Christen förderte, durch die die CDU ihre starke Position in der Bundesrepublik erlangte.1


Position des Denkmals auf der Karte


Gottesbrünnlein an der Tütersburg

Gottesbrünnlein an der Tütersburg in Wichlinghausen

Zwischen 1780 und 1785 errichtete man in der Nähe des Wichlinghauser Markts das sogenannte Gottesbrünnlein auf dem Gebiet des damaligen Wynekehofes. Das Gottesbrünnlein ist eine in Stein gefasste Quelle, deren Schacht mit der Pumpe zunächst mit einem Eisengitter und in späteren Zeiten mit einer zweiflügeligen Holztür verschlossen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte der Brunnen, da er verfallen war, zugemauert und somit verschlossen werden, wogegen die Anwohner aufgrund des historischen Alters protestierten.


Das Gottesbrünnlein vor dem Zweiten Weltkrieg. Postkartensammlung Historisches Zentrum (Bild hinzugefügt am 27.12.2011)

1975 konnte der Brunnen im Rahmen des NRW- Städteverschönerungsprogramms restauriert werden. Man sanierte die Sandsteineinfassung und restaurierte die „Inschrift“, die Vers 10 aus Psalm 65 zitiert:

„Gottes Brunl
ein hat Wass
er die Fulle
Anno 1781“


Frisches Nass

Seit 1975 bezieht der Brunnen sein Wasser aus dem Netz der WSW. Mit einer Natursteinmauer stützte man die Böschung ab und errichtete den dreistufigen Vorbau  aus Natursteinplatten. Mit 24 Sitzplätzen und Sträuchern schuf man eine kleine Anlage rund um das Gottesbrünnlein in unmittelbarer Nähe zum Wichlinghauser Markt.1

Gedenktafel für die Opfer des Zweiten Weltkriegs im Barmer Rathaus

Die Gedenktafel

Zweieinhalb Zentner wiegt die bronzene Gedenktafel, die die Stadt Wuppertal am 13.November 1961 im Eingangsbereich des Barmer Rathauses enthüllte. Sie soll an die 16.000 Wuppertaler Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnern und wurde von Prof. Kurt Schwippert gestaltet und mit den Bildhauern Eugen Busmann und Gerhard Mauel ausgeführt. Die schlichte Inschrift lautet:1


„Den 16000
Toten
der Stadt
Wuppertal
im 2.Welt
krieg zum
mahnenden
Gedächtnis
1939-1945“


„Um die Ecke“ hängt bereits seit 1927 die Ehrentafel für die Gefallenen des Barmer Rathauses .

Das Diemel-Denkmal auf der Hardt

Es ist eines des ältesten Denkmäler Wuppertals und es liegt versteckt auf der Hardt, am steilen Fußweg, der vom Spielplatzhaus an der Waldbühne hinauf zum Gärtnerhaus führt. Der genaue Zeitpunkt der Einweihung ist nicht bekannt, es gibt zwei sich widersprechende Quellen, die einmal vom 31. März 1824 und vom 30. April 1824 sprechen. Klar ist jedoch, wer mit diesem Denkmal geehrt werden sollte: Dr. Johann Stephan Anton Diemel, Wundarzt in der Schönen Gasse in Elberfeld (zwischen Alte Freiheit und Platz am Kolk). In seiner Funktion als Arzt drang er darauf, dass für die städtische Bevölkerung, die in Elberfeld immer dichter beisammen wohnte, ein Ausgleich geschaffen wurde und setzte sich für Aufforstung am Hardtberg ein, wo bisher nur ein Steinbruch lag. In der Folge setzte er sich für die Anlegung der Hardtanlagen ein, mit deren Planung man 1810 begann.


Diemel-Denkmal auf der Hardt (vor 2017)

Am 31. März 1821 verstarb Dr. Diemel und Elberfelder Bürger um den Oberbürgermeister Brüning entschlossen sich ihm ein Denkmal zu setzen. Man beauftragte den Bildhauer Peter Joseph Imhoff mit der Ausführung des Denkmals, dessen Entwurf am 19. März 1922 vor den Mitgliedern der Denkmals-Deputation bestand. Sie beauftragten den Oberbürgermeister das Denkmal in Auftrag zu geben, wenn er sich mit dem Künstler auf 800 Reichsthaler einigen könne, Imhoff hatte 1.000 Reichsthaler gefordert. Die endgültige Summe, die nicht überliefert ist, wurde durch Spenden aufgebracht.


Der Kopf des Engels (vor 2017)

Das Denkmal aus Sandstein zeigt einen Engel Genius, der gelassen an einem Grabstein lehnt, und mit der linken Hand einen Äskulapstab, das Symbol der Medizin, umfasst. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal wenige Meter nach Osten gesetzt, als man die Anlagen umgestaltete. 1974 musste die Hand erneuert werden, nachdem man sie zerstört hatte, dabei wurde auch die Inschrift aufgefrischt. Heute ist das Denkmal in keinem guten Zustand, die Inschrift ist  mehrfach beschmiert worden, der Kopf des Engels weist Beschädigungen auf.


Die Inschrift (vor 2017)

Die Inschrift lautet:

„Unserem
gemeinnützigem
Mitbürger
dem Dr. J.S.A
Diemel
Stifter dieser
Anpflanzungen“


Inschrift an der Seite. 

An der Seite des Gedenksteins findet sich die Behauptung, dass das Denkmal 1823 errichtet wurde, was eventuell den Zeitpunkt seiner Fertigstellung in der Kölner Werkstatt des Bildhauers meint. Die Enthüllung fand später statt (s.o.) Unabhängig davon ist das Diemel-Denkmal eines des ältesten noch erhaltenen Bürger-Denkmal des Rheinlands aus dem 19.Jahrhundert. 1


Das restaurierte Denkmal im Sommer 2017

Ergänzung vom 3. Januar 2018:
Im Juni 2017 wurde das Denkmal an seinen ursprünglichen Standort versetzt und restauriert erneut eingeweiht. Die Kosten in Höhe von 40.000 € haben die Lions- und Rotarier Clubs Wuppertals, der Förderverein Historische Parkanlagen Wuppertal und der Verein der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Wuppertal sowie die Bezirksvertretung Elberfeld seit 2014 gesammelt. 2 Bei der Restaurierung wurden auch Fehler der Restaurierung 1974 korrigiert, so erhielt die Hand des Genius den Lorbeerkranz zurück. Mittlerweile ist das Diemel-Denkmal nicht nur der Erinnerung an eine Person des 19. Jahrhunderts, sondern vielmehr der Kunst des 19. Jahrhunderts. Das klassizistische Denkmal orientiert sich an antiken Formen und Figuren. Der Genius  der Stadt Elberfeld hält den Lorbeerkranz in der einen Hand und das Symbol der Ärzte, den Äskulapstab. Das Diemel-Denkmal gehört zu den frühesten von Bürgern – nicht Adeligen – gestifteten Erinnerungszeichen des 19. Jahrhunderts.3


Der Äskulap-Stab.

Der Genuis mit Lorbeerkranz in der Hand.

Die restaurierte und unbeschmierte Inschrift

Auch die Umzäunung wurde rekonstruiert.

Dankestafel in der Gemarker Kirche von 1890

Dankestafel von 1890 in der Gemarker Kirche

Nachdem die reformierte Gemeinde Gemarke 1702 die Erlaubnis zu ihrer Gründung erhalten hatte und 1710-1714 ihre Kirche erbaut hatte, errichtete sie 1718 ein Dank-Monument. Als man 1888-1890 die Gemarker Kirche neu errichte – die alte war zu klein geworden – mauerte man das alte Dank-Monument in der Wand der östlichen Vorhalle ein, in der westlichen brachte man eine Dankestafel aus Granit an, die an die Gründung der Gemeinde erinnern sollte. Ihre Inschrift lautet:


Dankestafel in der westlichen Vorhalle der Gemarker Kirche. 

 „Dankestafel
für die am 8.August 1702 von Kurfürst Johann
Wilhelm den Oberbarmer Reformierten Refor-
mierten gewährte volle Freiheit ihrer
Religions-Ausübung, das Recht der Ge-
meindebildung.
Im Vollgefühl des Dankes für diese
große Wohltat schrieben damals unse
re Väter: ‚Gesegnet sei dieser Tag unter
allen Tagen, und werde das Andenken
desselben nie in den Sand der Vergessen-
heit geschrieben; sondern in Marmor
und Erz eingegraben um stets unterhal-
ten zu werden. Jehovah aber verleihe
denen, die diese hohe Gnade empfangen
haben, wie auch ihren späteren Nach-
kömmlingen seinen heiligen Geist, der sie
zu steter Dankbarkeit ansporne und sie
kräftiglich antreibe, derselben gemäss
zu wandeln, damit der aufgerichtete
Leuchter nicht wieder von der Stelle
gestossen, sondern bis an das Ende der
Welt von dem erhalten werde, welcher
zwischen den sieben güldenen Leuch-
tern wandelt und die sieben Sterne in
seiner Hand hält.‘
Dieses Bekenntnis der Väter er-
neuern die Nachkommen bei der Voll-
endung dieser neuen Kirche 1890.“


Die Tafeln von 1718 und von 1890 haben den Weltkrieg unzerstört überstanden und wurden beim Wiederaufbau der Gemarker Kirche neu an ihren Platz gestellt, so dass sie beim ersten Gottesdienst am 18.Mai 1955 wieder zugegen waren.1

Position des Denkmals auf der Karte


 

Dank-Monument in der Gemarker Kirche

Es ist, so weit bekannt, das älteste noch erhaltene Denkmal in Wuppertal: das Dank-Monument in der östlichen Vorhalle der Gemarker Kirche und es erinnert an deren Errichtung. 1702 hatten die Reformierten in Barmen das Recht erhalten eine eigene Gemeinde zu bilden, nachdem sie bisher zur Schwelmer Gemeinde gehört hatten, die 1655 gegründet worden war. Vor allem der Fabrikant Peter Wichelhaus warb lange beim damaligen Landesherren Johann Wilhelm II, Herzog von Berg und Kurfürst der Pfalz, der allerdings katholisch war und zögerte eine protestantische Gemeinde zu unterstützen. Am 8.August 1702 fertigte er schließlich die Urkunde aus, die es den Reformierten von „Gemarke“ erlaubte eine eigene Gemeinde zu gründen.


Das Dank-Monument in der östlichen Vorhalle der Gemarker Kirche.

Am 19.Mai 1710 konnte dann der Grundstein für den Bau der Kirche gelegt werden, nachdem eine Sammlung besonders durch die Hilfe der englischen Königin Anne, die 1707 im Süden Englands ein Kollekte durchführen ließ, 8485 Reichstaler -eine stolze Summe- erbracht hatte. Am 17.Juni 1714 konnte die Kirche eingeweiht werden, 1718 brachte man dann zur Erinnerung und aus Dankbarkeit eine aus schwarzem Marmor von Jean Ferdinand Crop & Fils in Amsterdam gefertigte Tafel an, deren lateinisch Inschrift vom späteren Bischof Peterboroughs Dris Whitte Kennet verfasst wurde. Sie lautet:


„In DEI OPTIMAX Gloriam
Ecclesiae Reformatae Pacem
EtGentisAnglicanaeLaudem.
SubAuspiciisSerenissimiPrincipis
JOHANNISWILHELMI
ComilisPalatiniadRhenum.
S:R:I:Archidapiseri & Electoris.
ANNA DEIgratiaMag:Brit:Fran:&Hib:Regina
Precibusnostris&Pietate Sua mota.
LiterasRegias magnoSigilloAnglai munitas
Solemnite revulgavit DieX.Novemb:A:MDCCVII
ProEleeemosynisPopuli sui colligendis:
QuarumVirtute plus DuoMilliaLibrarum
Monetae Anglicanae
Larga manu effusa & nobis transmissa sunt
Tali ope&auxilio HaecSacraAedes
A primis fundamentis extructa est
Anno Christi MDCCX
Stet diu floreatque.“


Detail der Tafel.

Die Übersetzung der Inschrift lautet:

„Zu des Allerhöchsten Ehren, zum Heil der reformierten Kirchen und zum Ruhm des englischen Volkes hat unter der Regierung des durchlauchtigsten Fürsten Johann Wilhelm, Pfalzgrafen am Rhein, des heiligen römischen Reiches Erztrugsessen und Kürfursten, Anna von Gottes Gnaden Königin von Groß-Britannien, Frankreich und Irland, durch unsere Bitten und ihre Frömmigkeit bewogen, unter dem 10.November 1707 eine mit dem großen englischen Siegel versehene königliche Urkunde mit der Aufforderung zur Sammlung von Liebesgaben in ihrem Volke ausgehen zu lassen. Kraft dieses Patents sind uns mit großer Freigiebigkeit mehr als 2000 Pfund in englischer Münze zugewandt und zugesandt worden. Vermöge solcher Beihilfe ist dieses Gotteshaus von Grund auf errichtet im Jahre des Herrn 1710. Möge es lange stehen und in seinem Schmuck erhalten bleiben.“


Detail der Tafel.

1890 erneuerte die Gemeinde ihre Dankbarkeit und errichtete beim Neubau der Gemarker Kirche ein weiteres Dank-Monument in der westlichen Vorhalle.1


Position des Denkmals auf der Karte


Kalksteindenkmal

Kalksteindenkmal.

1969 beauftragten die Rheinisch-Westfälischen Kalkwerke Dornap den Mettmanner Maler und Grafiker Jan Peter Lichtenford mit der Errichtung eines Denkmals, das auf der Düsseler Höhe in Dornap in einer kleinen Grünanlage seinen Platz fand. Drumherum wurde 1968/69 ein Neubaugebiet angelegt, dass vorwiegend für die Mitarbeiter der Kalkwerke bestimmt war. Das Denkmal besteht aus drei ca.2m hohen und 1,50m breiten Steinen aus Muschelkalk, die rechtwinklig um eine Leuchtstoffröhre gruppiert sind. Sie tragen sechs Bronzetafel mit Reliefs von Fossilien, wie sie in Kalkstein gefunden werden. Auf einer weiteren Bronzetafel steht die folgende Inschrift:1


Bronzetafel mit Inschrift.

„Vor 300 Millionen Jahren
entstand unser Kalkstein
Rheinisch-Westfälische Kalkwerke Dornap“







Position des Denkmals auf der Karte