Es ist eines des ältesten Denkmäler Wuppertals und es liegt versteckt auf der Hardt, am steilen Fußweg, der vom Spielplatzhaus an der Waldbühne hinauf zum Gärtnerhaus führt. Der genaue Zeitpunkt der Einweihung ist nicht bekannt, es gibt zwei sich widersprechende Quellen, die einmal vom 31. März 1824 und vom 30. April 1824 sprechen. Klar ist jedoch, wer mit diesem Denkmal geehrt werden sollte: Dr. Johann Stephan Anton Diemel, Wundarzt in der Schönen Gasse in Elberfeld (zwischen Alte Freiheit und Platz am Kolk). In seiner Funktion als Arzt drang er darauf, dass für die städtische Bevölkerung, die in Elberfeld immer dichter beisammen wohnte, ein Ausgleich geschaffen wurde und setzte sich für Aufforstung am Hardtberg ein, wo bisher nur ein Steinbruch lag. In der Folge setzte er sich für die Anlegung der Hardtanlagen ein, mit deren Planung man 1810 begann.
Am 31. März 1821 verstarb Dr. Diemel und Elberfelder Bürger um den Oberbürgermeister Brüning entschlossen sich ihm ein Denkmal zu setzen. Man beauftragte den Bildhauer Peter Joseph Imhoff mit der Ausführung des Denkmals, dessen Entwurf am 19. März 1922 vor den Mitgliedern der Denkmals-Deputation bestand. Sie beauftragten den Oberbürgermeister das Denkmal in Auftrag zu geben, wenn er sich mit dem Künstler auf 800 Reichsthaler einigen könne, Imhoff hatte 1.000 Reichsthaler gefordert. Die endgültige Summe, die nicht überliefert ist, wurde durch Spenden aufgebracht.
Das Denkmal aus Sandstein zeigt einen Engel Genius, der gelassen an einem Grabstein lehnt, und mit der linken Hand einen Äskulapstab, das Symbol der Medizin, umfasst. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal wenige Meter nach Osten gesetzt, als man die Anlagen umgestaltete. 1974 musste die Hand erneuert werden, nachdem man sie zerstört hatte, dabei wurde auch die Inschrift aufgefrischt. Heute ist das Denkmal in keinem guten Zustand, die Inschrift ist mehrfach beschmiert worden, der Kopf des Engels weist Beschädigungen auf.
Die Inschrift lautet:
„Unserem
gemeinnützigem
Mitbürger
dem Dr. J.S.A
Diemel
Stifter dieser
Anpflanzungen“
An der Seite des Gedenksteins findet sich die Behauptung, dass das Denkmal 1823 errichtet wurde, was eventuell den Zeitpunkt seiner Fertigstellung in der Kölner Werkstatt des Bildhauers meint. Die Enthüllung fand später statt (s.o.) Unabhängig davon ist das Diemel-Denkmal eines des ältesten noch erhaltenen Bürger-Denkmal des Rheinlands aus dem 19.Jahrhundert. 1
Ergänzung vom 3. Januar 2018:
Im Juni 2017 wurde das Denkmal an seinen ursprünglichen Standort versetzt und restauriert erneut eingeweiht. Die Kosten in Höhe von 40.000 € haben die Lions- und Rotarier Clubs Wuppertals, der Förderverein Historische Parkanlagen Wuppertal und der Verein der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Wuppertal sowie die Bezirksvertretung Elberfeld seit 2014 gesammelt. 2 Bei der Restaurierung wurden auch Fehler der Restaurierung 1974 korrigiert, so erhielt die Hand des Genius den Lorbeerkranz zurück. Mittlerweile ist das Diemel-Denkmal nicht nur der Erinnerung an eine Person des 19. Jahrhunderts, sondern vielmehr der Kunst des 19. Jahrhunderts. Das klassizistische Denkmal orientiert sich an antiken Formen und Figuren. Der Genius der Stadt Elberfeld hält den Lorbeerkranz in der einen Hand und das Symbol der Ärzte, den Äskulapstab. Das Diemel-Denkmal gehört zu den frühesten von Bürgern – nicht Adeligen – gestifteten Erinnerungszeichen des 19. Jahrhunderts.3
Fußnoten:
- RMK, S. 25f
- Diemel-Denkmal restauriert, in: Wuppertaler Rundschau online vom 21. Juni 2017.
- Dirk Fischer, Diemel-Denkmal im von Bürgern für Bürger ab 1807 angelegten Volksgarten, 2017.