Am 4. Oktober 1925 wurde um 11 Uhr an der Oberrealschule Süd in der Weststraße ein Ehrenmal für die 111 gefallenen Schüler und einen gefallenen Lehrer eingeweiht. Der Festakt in der Aula gliederte sich ein in die 100-Jahr-Feier, die vom 2.-6. Oktober 1925 begangen wurde. Ein erster Versuch zur Errichtung eines Ehrenmals musste abgebrochen werden, da die vom Verein der Schüler und Freunde gesammelten 48.050 RM in der Inflation von 1923 wertlos wurden. Beim zweiten Versuch konnte man Prof. Fahrenkrog von der Kunstgewerbeschule in Barmen für die Gestaltung gewinnen, der für das Ehrenmal ein Gemälde schuf. Es sollte „den überwundenen Kampf, die Idee der Befreiung und das Streben nach dem Ideal verkörpern“. Das Gemälde, das heute verschollen ist, war 1,70 Meter breit und 3 Meter hoch. Ein Gedenktafel mit den Namen der Gefallenen vollendete das Ehrenmal. Im Bericht über das Schuljahr 1925/26 wird das Gemälde im Stil der Zeit wie folgt beschrieben:
„Aus einer nebelumzogenen Niederung steigt ein steiler Felsengrat in die Höhe, auf der ein Jüngling, mit emporgehobenem Antlitz zum Lichte emporschauend, die Arme nach der Höhe ausbreitet; eine lichte Wolke schwebt im Blau des Himmels, das Licht triumphiert über die Finsternis, der Geist über die Materie. Neben diesem lebensgroßen Jüngling, der eine symbolische Darstellung des deutschen Idealismus ist, werden zwei Männer sichtbar, die ebenfalls den Blick nach der Höhe richten. Ganz im Hintergrund erschaut man in Wolkenschatten Gestalten, die das hinter uns liegende schwere Schicksal symbolisieren. Die Jünglinge haben sich von ihnen losgelöst, um den schweren Weg zur Höhe und zur Freiheit zu finden.“
Position des Denkmals auf der Karte
Fußnoten:
- RMK, S. 234.