Denkmäler für die Gefallenen des Kapp-Putsches (1): Elberfeld
Im März 1920, vor fast hundert Jahren, putschten in Berlin mehrere rechtsgerichtete Nationalisten und ehemalige Offiziere um den Generallandschaftsdirektor Wolfgang Kapp, den Reichswehrgeneral Walther von Lüttwitz und die Marinebrigarde Ehrhardt. Die Regierung der Weimarer Republik floh erst nach Dresden und dann nach Stuttgart. Nach fünf Tagen brach der Aufstand, der bürgerkriegsähnliche Zustände in die junge Republik gebracht hatte, zusammen.
Auch im Wuppertal wurde gekämpft. Zentrum der Kämpfe waren die Stadtgrenzen zwischen Elberfeld und Barmen am Ostersbaum, Neuenteich und Klausen. Um die 50 Tote wurden – je nach Quelle – gezählt. Ein Jahr später, am 20.März 1921, wurden auf den Ehrenfriedhöfen der Städte Barmen und Elberfeld Denkmäler eingeweiht, am 18.März 1923 folgte ein Denkmal auf dem ev.ref.Friedhof in Cronenberg.
In diesem Beitrag soll es zunächst um das Elberfelder Denkmal gehen, die anderen werden in den nächsten Tagen folgen. Beide Denkmäler wurden -bezeichnenderweise- auf den Ehrenfriedhöfen errichtet, vom Elberfelder Architekten Heinrich Müller entworfen und man bestattete einige der Gefallene dort. Auf dem Elberfelder Ehrenfriedhof wurde der untere Bereich der großen Lichtung ausgewählt. In einer Reihe finden sich dort die 20 Grabmäler, in der Mitte steht als Denkmal ein steinerner Sarkophag.
Die Gestaltung der Grabmäler unterscheidet sich deutlich von denen der Gefallenen des Ersten Weltkriegs, denen der Ehrenfriedhof gewidmet ist. Es sind einfache Steintafeln, oben spitz zulaufend, die Namen und Lebensdaten des Toten verzeichnen.
Eine Bronzetafel an der Vorderseite des Sarkophags verzeichnet folgende Inschrift:
„Doch fall ich unbesiegt,
und meine Waffen sind nicht gebrochen
-nur mein Herze brach.“
Die Zeilen stammen aus einem Gedicht von Heinrich Heine: „Enfant perdu“.
Die Tafeln, Grabsteine und Denkmäler sind keine Originale. 1933 ließen die Nationalsozialisten die Denkmäler zerstören. 1946 wurde die Grabsteine erneuert, 1947 erneuerteJ Hugo Wesselmann den Sarkophag. 1981 wurde die Bronzetafel vermisst, wann sie erneuert wurde, ist unklar. Seit 2003 gibt es am Ostersbaum ein weiteres Denkmal. 1