Am 13. November 1897 übergab der Architekt Rudolf Hermanns in seinem und im Namen seines Kompagnons Kuno Riemann den Märchenbrunnen als Geschenk an die Stadt Elberfeld. Für die Stadt nahm Oberbürgermeister Jäger, nach dem heute eine der Straßen dort benannt ist, den Brunnen in Anwesenheit zahlreicher Gäste und Stadtverordneter in deren Obhut. 23.000 Mark hatten sich die Architekten, die verantwortlich für den Ausbau des Tiergartenviertels gewesen waren, den Brunnen kosten lasten.
Den dreigeschoßigen Aufbau aus Sandstein entwarfen sie selbst, die Ausgestaltung der Figuren aus Zinkguß übernahm der Kölner Bildhauer Wilhelm Albermann. In den vier Nischen sind Szenen aus Dornröschen, Schneewitchen, Rotkäppchen und Aschenputtel dargestellt, auf der Spitze erzählt eine Großmutter Kindern Märchen. Früher waren zwischen den Figurengruppen noch weitere Figuren angebracht, die Reinecke Fuchs, den gestiefelten Kater, Swinegel und König Nußknacker darstellten. 1939 wurden die Becken des Brunnens, dessen Wasser aus Löwenköpfen unterhalb der Figurengruppen floß, aus „verkehrstechnischen Gründen“ entfernt und durch kleinere Blumenbeete ersetzt.1
Der Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck stieß 2006 die Restaurierung des Brunnens an, an deren Ende er auch wieder seine urspüngliche Funktion ausüben sollte. Ermöglicht wurde die Restaurierung durch Spenden der NRW-Stiftung (15.000 €), Eugen Trautwein (30.000 €) und weiteren Spenden, die der Bürgerverein gesammelt hatte.2, 3
Am 30.Juni 2011 wurden am Märchenbrunnen die neuen Wasserbecken angebracht und seit dem sprudelt er wieder. Zum Märchenfest am 24.September 2011 wird der restaurierte Brunnen eingeweiht.4 Die Stadtwerke übernehmen die Kosten für Wasser und Beleuchtung, sodass der Brunnen werktags von 13 Uhr bis 21 Uhr und an den Wochenenden von 10.30 Uhr bis 21 Uhr sprudelt. Vom Beginn der Dämmerung bis 22 Uhr, im Juli sogar bis 22.30 Uhr wird der Brunnen nun beleuchtet. 5